Full text: National reports (Part 2)

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Der Feldvergleich wird zweckmäßig zusammen mit der Identifizierung vor der Aus 
wertung an Hand von Luftbildvergrößerungen im Maßstab 1 : 2000, in denen Grenzpunkte 
und -linien eingetragen sind, durchgeführt. Dabei können auch luftunsichtbare Punkte an 
sichtbare durch terrestrische Messungen angeschlossen werden. 
Wenn man die analytischen Methoden außer Betracht läßt, kommen als Auswertegeräte 
nur Präzisions-Stereokartiergeräte wie Stereoplanigraph C 8 und Wild-Autograph A 7 in 
Betracht, womöglich mit Koordinaten-Druckwerk. 
Die terrestrischen Ergänzungen erstrecken sich nach bisherigen Erfahrungen auf 
10 bis 15% der einzumessenden Punkte. Sie können jedoch großenteils schon beim Feldver 
gleich ausgeführt werden. 
Die mittlere Lagegenauigkeit beträgt bei den bisher durchgeführten Arbeiten ± io 
bis 15 cm. In günstigen Fällen wurden ^ 6 bis 8 cm erreicht. Die Höhengenauigkeit liegt 
bei etwa ^ 20 cm. 
Die Verwendung der Einzelbildauswertung (Entzerrung) für großmaßstäbliche Kar 
tierungen untersuchte G. Lehmann am Institut für Photogrammetrie der Technischen Hoch 
schule Hannover 6 ). Luftaufnahmen vom Bildmaßstab 1 : 5000, aufgenommen mit einer RC-5- 
Kammer von Wild (Aviotar / = 21 cm), von einem Stadtrandgebiet bei Bornum-Empelde 
wurden mit einem Zeiss’schen SEG IV im Maßstab 1 : 2000 entzerrt. Die von den Gelände- 
Höhenunterschieden verursachten Lagefehler wurden dabei mit Hilfe des Reduktionsgerätes 
von Hake 7 ) eliminiert. Es konnte ein mittlerer Punktfehler von dz 0,24 mm im Plan erreicht 
werden. 
3. Forstkarten 
Die umfangreichste Anwendung hat das Luftbild im Forstwesen gefunden. In den Jahren 
1952 bis 1955 wurden Waldgebiete mit einer Flächenausdehnung von etwa 50000 km 2 in den 
Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz auf 
genommen. Daneben fanden kleinmaßstäbliche Luftbilder Verwendung, die zur Herstellung 
topographischer und anderer Karten aufgenommen worden waren. 
Die Maßstäbe der für forstliche Zwecke aufgenommenen Luftbilder betrugen 1 : 10000 bis 
1 : 17000; der Bildmaßstab 1 : 10000 hat sich am besten bewährt. 
Die Auswertung der Luftbilder für Forstkarten geschieht mit einfachen Mitteln wie: 
a) Graphische Einpassung oder episkopische Luftbildumzeichnung mit einem Projek 
tionsgerät, in der Regel mit dem Antiskop von Liesegang, in die vorhandenen Forst 
karten. 
b) Vergrößerung der Einzelbilder auf den Maßstab vorhandener Karten. 
Die Herstellung von Mosaiks und Luftbildplänen geschah meist in den Maßstäben 1 : 10000 
und 1 : 5000. 
Stereoskopische Ausmessungen kommen nur gelegentlich in stark bewegtem Gelände (IIocli- 
gebirgswaldungen in Bayern) im Rahmen der Herstellung der Deutschen Grundkarte 1 : 5000 
oder zur Berichtigung veralteter Forstkarten in Betracht. 
Das Luftbild hat sich als Hilfsmittel der Forsteinrichtung und -Vermessung sowie der Forst 
verwaltung hervorragend bewährt. Es macht terrestrische Einmessungen weitgehend über 
flüssig und erleichtert dem Forstmann Übersicht und Bewirtschaftung seiner Waldungen. Die 
Wirtschaftlichkeit forstlicher Luftbildmessung geht aus folgenden Zahlen hervor: 
Der Kostenaufwand beträgt pro ha Wald durchschnittlich 1 DM; hiervon entfallen auf die 
Aufnahme 0,75 DM, auf die Auswertung 0,25 DM. Die Auswertung erfordert einen durch 
schnittlichen Zeitaufwand von 0,15 Stunden pro ha. 
6 ) G. Lehmann: Zur Herstellung großmaßstäblicher Pläne durch Entzerrungsverfahren. AVN 1953, S. 130-139. 
7 ) G. Hake: Die Herstellung großmaßstäblicher Karten und Pläne durch Entzerrung von Luftbildern. — Wis 
senschaftliche Arbeiten der Institute für Geodäsie und Photogrammetrie der Technischen Hoch schule Hannover, 
Nr. 6.
	        
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