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ausgebaut. Das Verfahren wurde mit Erfolg angewandt zur Lösung allgemeiner Probleme der
Festigkeitslehre, z. B. zur Bestimmung der Einflußflächen einfeldriger schiefwinkliger Platten
sowie zur Lösung praktischer Aufgaben beim Bau schiefer Brücken. Zur Beschleunigung der
bisher an einem Stereokomparator durchgeführten Auswertarbeit wurden Nomogramme und
ein Flächenkrümmungsmesser entwickelt und am Institut für Photogrammetrie der Tech
nischen Universität Berlin-Charlottenburg gebaut. Dieses Auswertgerät gestattet bei ein
maliger Einstellung alle für die Erfassung einer Objektstelle erforderlichen Werte (x , y', a, b
und a der Ellipse) sehr bequem abzulesen. In Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Stahl
bau (Prof. Dr.-Ing. Sattler) sind auch Arbeiten zur photogrammetrisehen Bestimmung der
Deformationen besonderer Stahlträgerkonstruktionen im Gange.
Hingewiesen sei auf:
K oep cke, W.: „Ermittlung von Biegemomenten in Platten mittels eines spiegeloptischen
Verfahrens“. Beton- und Stahlbau 50, 1955, Heft 8, 8 Seiten, Ernst & Sohn, Berlin.
3. Straßenbau
An der Technischen Universität Berlin-Charlottenburg wurde auf Veranlassung von Prof.
Gerlach durch Dipl.-Ing. Hans Günther Krebs das Verhalten von Kraftwagen an einer nicht
überhöhten Kehre der Avus durch Entzerrung von Filmaufnahmen 18 x24 mm 2 untersucht.
Die spurenkundliche Auswertung ergab einen bisher nicht beobachteten Verlauf der Über
gangsbogen nach Klothoiden höheren Grades, wofür fahrdynamische Begründungen gefunden
wurden. Das Ergebnis der Untersuchung ist niedergelegt in
Krebs, H. G.: Das Verhalten von Kraftwagen verschiedener Bauweise in engen Krüm
mungen, Dissertation Technische Universität Berlin, 1955.
4. Baubestandsaufnahmen und Massenermittlungen
Vom Institut für Photogrammetrie und Ingenieurgeodäsie der Technischen Hochschule
Hannover wurde unter Leitung von Prof. Dr. G. Lehmann die terrestrische Photogrammetrie
zur Aufnahme von Baustellen und zur Massenermittlung bei Abbauarbeiten über Tage an
gewandt. Hierbei wurden jeweils mit der Ausrüstung TAL mehrere Standlinien aufgenommen
und am Kleinautographen der Firma Zeiss-Aerotopograph teils zu Schlichtlinienplänen, teils
zu Abbauprofilen ausgewertet. Die photogrammetrische Aufnahme erwies sich dabei meist
der tachymetrischen sowohl an Wirtschaftlichkeit wie an Genauigkeit überlegen.
5. Körpervermessung
In der Technischen Abteilung von Zeiss-Aerotopograph GmbH., Oberkochen, wurde in
Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Leydolph eine Versuchsarbeit über Tierzuchtmessung an einem
Mufflon durchgeführt. Die Aufnahmen erfolgten mit der Zeiss-Doppelkammer D. K. 40, die
Auswertung wurde am Stereotop von Zeiss-Aerotopograph vorgenommen. Auch Dr.-Ing.
K. O. Raab hat in Karlsruhe Pferde und Kühe für tierzuchtliche Zwecke aufgenommen und
durch Schichtlinienpläne in ihren Abmessungen festgelegt.
6. Meteorologie
In den Jahren 1952-54 wurden auf Vorschlag von Prof. Dr. Koschmieder, damals Berlin,
jetzt Darmstadt, von den Askania-Werken Wolkenmeßkammern (Plattenformat 18x18 cm 2 ,
Topogon 1 : 6,3,/ = 100 mm) gebaut, die wie das Zielfernrohr eines Theodoliten um 2 Achsen
drehbar gelagert sind, wobei die zur Festlegung der äußeren Orientierung dienenden Kreis
ablesungen bei der Aufnahme photographisch auf die Meßbilder übertragen werden, wo sie
mittels eines Spezialmikrometers abgelesen werden können. Die an den Enden einer 0,5 bis
2,5 km langen, möglichst senkrecht zur Zugrichtung der Wolken gelegten Basis aufgestellten
Meßkammern können funkentelegraphisch synchron ausgelöst werden, wie auch die beiden
Stationen durch Gegenspruchgeräte drahtlos miteinander verbunden sind. Einen kurzen Be
richt über das Verfahren, die Ziele und die ersten gewonnenen Ergebnisse hat Koschmieder
auf der U. G. G. I.-Tagung 1954 in Rom erstattet, der in der Veröffentlichung der dort ge-