COMMISSION x A1
Appendix to the INT. ARCHIVES OF
PHOTOGRAMMETRY, Vol. XII:4, 1956
Aus: Sonderheft „Stockholm“ Deutsche Gesellschaft
von ,Bildmessung und Luftbildwesen* für Photogrammetrie, München
1956, Berlin
Zur rechnerischen Orientierung von Konvergentaufnahmen
Von Dipl.-Ing. F. Ackermann, Oberkochen
In jüngerer Zeit sind ve srschiedene Veroffentlichungen erschienen, welche die gegenseitige
Orientierung symmetrisch-konvergenter Aufnahmen zum Gegenstand haben. R. Burkhardt
beschreibt in [3] ein optisch- mechanisches Einpaßverfahren für den Multiplex, währe nd sich
B. Hallert und K. Rinner in [2] und [1] mit dem Problem der re chnerischen Orientierung
auseinandersetzen.
In diesen Arbeiten wird zwar auf den einzelnen Bildanschluß eingegangen, jedoch ist die
Aerotriangulation mit den für Konvergentaufnahmen charakteristisc che n Besonde rheiten des
„Koppe lbild- Anschlusses/! nicht v ollständig behandelt. Lediglich in [4] findet man allgemeine
Angaben darüber. Die folgenden Ausführunge n geben deshalb in der für den Stereonlani-
graphen C 8 gültigen Form die notw endigen allgeme] inen Erweiterungen zur Orientierung von
Konverge enne ame n. Zu diesem Zwe ck W erde (n die bekannten allge meinen Orientierungs-
zusammenhänge noch einmal geometrisch abgeleitet und daraus für "die verschiedenen F älle
der gegenseitigen Orientierung Gebraucl héforme In gewonnen, die für Modelle mit geringen
Höhe nunte schieden gültig sind. Es ergibt sich, daß mit Konvergentaufnahmen auch ohne
die früher dafür verwendeten Spe zialtildtrüger der Mode Nansen durchgehend und ohne
besondere Schwierigkeiten möglich ist. Der letzte Abschnitt enthält einige Bemerkungen und
eine Zusammenstellung der für die Praxis wichtigen Beziehungen zur absolute n Orientierung
von Konvergentmodellen.
1. Ableitung der allgemeinen Parallaxen-Beziehungen
a) Orientierungsänderungen eines Strahlenbündels
K In Abb. 1 stellt 0 das Projektionszentrum eines
geneigten Strahlenbündels dar, wie es bei der Pro-
jektion einer Steilaufnahme vorliegt. Die Achse
> Flugrichtung OH ist gegenüber der Vertikalen ON in F lugrich-
tung um den Winkel p verschwe nkt. Se are cht
auf OH bzw. ON stehen die Projektionsebenen
B und G. Die Koordinatensysteme x', y', 9 bzw.
x, y, z dieser beiden Ebenen und das System der
Drehachsen q, c, « seien wie aus Abb. 1 ersicht-
lich definiert. Zwischen den Lagekoordinaten der
Durchstofüpunkte P' und P eines Projektions-
strahles durch B und G gelten dann die Beziehun-
gen:
h (x cos p — h sin q)
cos p (h cos p + x sin p)
(1)
hy
cos o (h cos @ + x sin @)
! y | }
Durch Differentiation der Gleichungen (1) oder unmittelbar durch geometrische Betrachtun-
gen erhält man bei festgehaltenem Projektionszentrum 0 die Differentialbeziehungen:
; h?
dx - dx
cos g (h cos p + x sin p)”
h hy sin 9
dy' - - dy —
: cos p (h cos p + x sin p) ^ cos g (h cos © - xsin g)*
dx