Full text: Reprints of papers (Part 4b)

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heutzutage meist beniitzten Kammertypen mit denen der Konvergentkammer diirfte daher 
meines Erachtens am Platze sein. Endgiiltige Vergleiche werden sich erst an Hand von wei- 
teren in der Praxis gewonnenen Ergebnissen ziehen lassen. 
Zum genannten Zwecke ist es notwendig, die Konvergentkammer und deren Aufnahmen 
etwas näher zu betrachten. Ich möchte jedoch zum voraus betonen, daß ich dabei nur die 
einfache Konvergentkammer mit mäßiger Konvergenz im Auge habe und nicht etwa Kammern, 
welche auch senkrecht zur Flugrichtung konvergent und unter den Namen Drei- oder Vier- 
fachkammern bekannt sind. 
B. Das Prinzip der Konvergentkammer und deren Aufnahmen 
Die Konvergentkammer besteht aus zwei Kammern, die zusammen einen Block bilden. 
Bei der Wahl des Konvergenzwinkels muß man sich darüber klar sein, welche Zwecke man 
mit den Aufnahmen zu erreichen gedenkt. Ein Winkel von 30* ist zwar als mäßig zu bezeichnen. 
Besteht die Konvergentkammer aus normalwinkligen Kammern (f — 21 em, 18 x18), so 
bildet ein Konvergenzwinkel von 305 jedoch so ziemlich das Maximum des praktisch zulássi- 
gen. Für einen noch größeren Konvergenzwinkel kümen alsdann nur noch Konvergentkammern 
mit Weitwinkelobjektiven in Betracht. Mit der vorgesehenen Konvergentkammer soll jedoch 
nicht in erster Linie die Aufnahme möglichst großer Flächen bezweckt werden, obwohl dies 
ohne weiteres möglich ist, sondern die Erzielung höchstmöglicher Genauigkeit bei gleichzeitig 
hoher Wirtschaftlichkeit. 
Abb.1 zeigt eine Reihe von symmetrisch-konvergenten Aufnahmen mit ihren Achsen 
in der Flugrichtung. Die Kammer ist dabei so aufgehängt, daß die Winkelhalbierende lot- 
recht ist und die Nadirdistanzen der beiden Aufnahmerichtungen je 15* betragen. Auf den 
Standorten 0,, 0», 03 usw. erfolgt die Belichtung beider Kammern gleichzeitig. Die Achsen 
der Vorwürtsaufnahme auf dem Punkt 0, und der Rückwártsaufnahme auf dem Punkt 0, 
schneiden sich (ungefähr) im Konvergenzpunkt K;. Die beiden Bilder überdecken sich mehr 
oder weniger vollstándig. Um den Schnitt der Aufnahmerichtungen im Konvergenzpunkt K, 
zu beobachten, hatte man an den bisherigen Kammern ein einfaches Visier angebracht, dessen 
Visierstibchen ein gleichschenkliges Dreieck bilden mit der Spitze nach unten. Der Winkel 
an der Dreieckspitze entspricht dem Konvergenzwinkel der Kammer. Die diesen Winkel 
einschlieDenden Dreieckseiten bilden die Visuren, mit denen der Konvergenzpunkt das eine 
Mal nach vorn, beim folgenden Standpunkt nach hinten angezielt wird. An Stelle der Visur 
nach rückwärts kann man sich auch der bequemeren Visur längs der senkrechten Winkel- 
halbierenden bedienen. 
Befinden sich die Konvergenzpunkte auf der Erdoberfläche, so ist leicht einzusehen, daß 
die Abstände der „Standpunkte“, das heißt die Basislängen, sich proportional mit der jeweili- 
gen Flughöhe über dem Konvergenzpunkt verändern. Das Basisverhältnis ist in diesem 
"alle konstant. In Abb.2 sind die Verhältnisse für ein symmetrisch-konvergentes Aufnahme- 
paar in Aufriß und Grundriß dargestellt. (Sämtliche Figuren sind im richtigen Verhältnis 
dargestellt.) Ein festes Basisverhältnis ist jedoch nicht immer erwünscht. Ist es zu groß, so ist 
die Einsicht in das Gelände erschwert. In überbautem Gelände, im Gebirge oder in Wäldern 
(Winteraufnahmen) ist eine lückenlose Auswertung häufig nur möglich durch eine Verklei- 
nerung des Basisverhältnisses. Bei Senkrechtaufnahmen erfolgt die Verkleinerung durch Ver- 
größerung der Überdeckung in der Flugrichtung, bei Konvergentaufnahmen durch eine ein- 
fache Verstellung des Visiers an der Basis des Visierdreiecks. Umgekehrt ist aber auch eine 
Vergrößerungsmöglichkeit des Basisverhältnisses vorzusehen, wenn eine große Höhengenauig- 
keit verlangt wird. 
 
	        
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