In bestimmten Abständen werden Aufnahmen des Waldes als Luftbild-
stichproben durchgeführt. Die Messung des umstrittenen Durchmes-
sers in Brusthöhe und die im Bestand oft schwierige Messung der
Baumhöhe werden ersetzt durch die Messung mehrerer Stammdurchmes-
ser in beliebigen Höhen und durch die vielfach genauere Höhenmes-
sung im Luftbild. In Nadelholzbeständen wird der Stammdurchmesser
über die lineare Korrelation von Kronendurchmesser (auf großmaß-
stäbigen Luftbildern gemessen) zu Stammdurchmesser ermittelt. Mit
dem Kronendurchmesser als zusätzliche Variable lassen sich regio-
nalgültige Schätzfunktionen für das Volumen entwickeln, die den
herkönnlichen Massentafeln vermutlich überlegen sind.
Das Stereo-Kammersystem zur Aufnahme großmaßstäbiger Photoproben
und Streifen
Nachfolgend soll eine kurze Darstellung der Aufnahme- und Auswerte-
technik erfolgen. Technische Einzelheiten des Verfahrens wurden be-
reits im "Forstarchiv" 48,. Nr. 4, 1977, S. 65-70, veroffentlicht.
Die für Zwecke der kombinierten Waldinventur gefundene Verfahrens-
technik besteht in der Stereoaufnahme mit zwei motorbetriebenen
70 mm-Hasselbladkammern aus geringer Höhe von einem leichten Sport-
flugzeug aus. Die beiden Kammern sind mit zwei je 70 oder 500 Auf-
nahmen enthaltenen Magazinen ausgerüstet. Eine dritte, motorbetrie-
bene 35 mm-Kamera (vgl. Bildtafel Nr. 5 u. 6) macht mit einem Weit-
winkelobjektiv und 250 Aufnahmen versehenem Magazin Streifen von
Folgebildern, die sich je nach Fluggeschwindigkeit und Zeitinter-
vall mit 60 - 80 % stereo-überdecken. In der Mitte dieses Übersichts-
streifens liegen die groBmaBstdbigen Hasselbladaufnahmen. Die syn-
chrone Auslösung aller drei Kammern erfolgt elektrisch durch zwei
Zeitimpulsgeber vom Cockpit aus, und gestattet bei vorgegebener
Fluggeschwindigkeit eine Aufnahme von quadratischen Stichproben.
Die Registrierung der bei Großrauminventuren anfallenden Luftphotos
geschieht durch eine Datierrückwand der 35 mm Kamera. Es werden
Bildnummer und Flugdatum in das Bild einkopiert. Werden zwei Kame-
ras in einem fixen, genau vermessenen Abstand mit parallelen Auf-
nahmeachsen auf einer Basis montiert, so können nach dem "Prinzip
des geometrischen Vorwärtseinschnittes" Messungen ohne Passpunkte
aufgeführt werden. Die Parallelität der Aufnahmeachsen wird erreicht
durch eine Horizontierung der beiden Bildebenen mit einer fein-
fühligen Kreuzwasserwaage. Das Flugzeug muß hierzu mit dem Sporn-
ende in die Fluglage gehoben werden. Dabei ist es wichtig, daß sich
die einmal hergestellte gegenseitige Orientierung der beiden Bild-
ebenen während des Fluges nicht mehr verändert. Zur Kontrolle sollte
vor und nach dem Aufnahmeflug ein Testfeld mit nach Lage und Höhe
bekannten Signalen aufgenommen werden. Hierzu eignen sich z.B. Bo-
denmarkierungen auf dem Flugfeld.
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