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worden wire. Ein Bildflug am Ende des Diirresommers vermag al-
so zu zeigen, wo Risiken bestehen und ob sie erheblich sind.
Das tatsächliche Ausmaß des Schadens ist zu diesem Zeitpunkt
aus einer Momentaufnahme noch nicht scharf zu bestimmen, weil
es noch von vielen anderen Randbedingungen beeinflußt wird.
Das Testgebiet "Reinhardswald" lag außerhalb des von der Dür-
re zentral betroffenen Gebietes; daß es gelungen ist, in die-
ser Region mit geringer Gesamtmortalität eine Gruppe von Bäu-
men zu bestimmen, die alle später absterbenden Exemplare um-
faßte, ist schon als bemerkenswerter Erfolg anzusehen. Im zen-
tral betroffenen Dürreschadensgebiet hätte die Mortalität si-
cher noch schärfer prognostiziert werden können.
Ein geplanter zweiter Bildflug konnte von Mai bis August 1977
nicht durchgeführt werden; die im Gelände durchgeführten und
in Abbildung 4 zusammengefaßten Beobachtungen vom Frühjahr
1977 und die bisherigen Erfahrungen mit der Auswertung von IR-
Farbluftbildern erlauben jedoch die Aussage, daß ein solcher
Bildflug ebenfalls eine Unterscheidung zwischen gesunden, leicht
geschädigten und schwer geschädigten Bäumen ermöglicht hätte.
Das Auswertungsergebnis eines Bildflugs um Mitte Mai wäre im
Hinblick auf eine Mortalitätsprognose kaum genauer gewesen als
das vom August des Vorjahres, weil die Gruppe der schwach be-
laubten (= schwer geschädigten) Bäume (vgl. Abb. 4) noch viele
Exemplare enthält, die sich später noch entwickeln. Später her-
gestellte Aufnahmen könnten zwar mit genauerem Ergebnis ausge-
wertet werden, es würde sich aber schon nicht mehr um eine Prog-
nose, sondern vielmehr um eine Inventur bereits eingetretener
Schädigungen handeln.
Da die forstliche Praxis besonders an der rechtzeitigen Pla-
nung von Rettungsmaßnahmen für fäulnisbedrohtes Holz interes-
siert sein dürfte, könnte für diesen Zweck am ehesten der Auf-
nahmetermin am Ende des Dürresommers empfohlen werden.
Ende September 1977 kam ein zweiter Bildflug des Testgebiets
noch zustande. Anhand eines Vergleichs zwischen den Ergebnis-
sen der Luftbildinterpretation 1976 und denen dieses Wieder-
holungsbildflugs kann die Entwicklung der Dürreschäden darge-
stellt werden (Übersicht 1).