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schen und wechselfeuchten Standorten dagegen flache und weniger in-
tensive Durchwurzelung mógen für die unterschiedliche Reaktion der
Bestände verantwortlich sein.
Im großen Inventurgebiet Vogelsberg war die bereits erwähnte Konzen-
tration der Schäden auf bestimmte Bestandesteile ebenfalls sehr eng
mit standörtlichen Gegebenheiten verknüpft. Das Inventurgebiet um-
faßt ein Areal mit Basalt als Grundgestein; darüber liegt eine Löß-
auflage unterschiedlicher Mächtigkeit, die Örtlich fehlt, besonders
an Kuppen, steilen Oberhängen oder sonstigen exponierten Lagen. Es
waren diese flachgründigen, süd- und westexponierten Standorte mit
geringer oder fehlender Lößauflage, die die stärksten Schäden auf-
wiesen. Tal- und Plateaulagen, Unterhänge sowie alle sonstigen F1à-
chen mit L858auflagen gróBerer Müchtigkeit wiesen hóchstens geringe
Schäden auf. Standortsunterschiede innerhalb von Bestünden wurden
durch die Schüdigungsverteilung auf den Luftbildern deutlich sicht-
bar. Ob wechselfeuchte Standorte besonders starke Schäden aufweisen,
konnte im Inventurgebiet Vogelsberg nicht klar beantwortet werden,
weil solche Standorte hier nicht allzu häufig vorkommen. Die im Ge-
gensatz zum Testgebiet Reinhardswald wesentlich stärkeren Schäden
können damit erklärt werden,daß auf den flachgründigen Standorten
die Feuchtigkeitsreserven restlos ausgeschöpft wurden.
Schlußbetrachtung
Die intensiv ausgewerteten Bildflüge in den beiden Testgebieten fan-
den nicht gleichzeitig statt, sondern mit einem zeitlichen Abstand
von 13 Monaten; ihre Ergebnisse sind daher nur bedingt vergleichbar.
Der Wiederholungsbildflug für das Testgebiet Reinhardswald und des-
sen Auswertung (Übersicht 1) legt jedoch den Schluß nahe, daß die
Auswertungsergebnisse innerhalb dieses Zeitraums in ihrer Grundten-
denz gleich bleiben:
1. Räumliche Schwerpunkte der Trocknisschädigung an Buchenbeständen
sind frühzeitig, nämlich noch während des Dürresommers zu erken-
nen und abzugrenzen,
2. Die Gruppe der Bäume, die durch Dürreeinwirkung absterben kann,
ist ebenfalls frühzeitig erkennbar; welcher Anteil später tat-
sächlich abstirbt, hängt von klimatischen Einflüssen ab, letzten-
endes von der entscheidenden Tatsache, ob die im Boden verfügba-
ren Feuchtigkeitsreserven restlos verbraucht werden oder nicht;