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Darstellende Geometrie,
empfehlen, wenn die Projectionen des Objects auf zwei Ebenen bereits vorliegen;
statt desselben werden wir zweckmässigere Mittel finden.
Die besonderen Methoden der descriptiven Geometrie, durch
welche aus den Coordinaten der Punkte einer Raumfigur die Projec-
tion der Figur auf eine beliebige Ebene erhalten wird, bilden den
Gegenstand der Axonometrie.
Wir beschäftigen uns zunächst mit der Herstellung von Normalpro-
jectionen auf axonometrischem Wege.
(M. 331.)
9. Die Punkte 4, 2, C seien
die Spuren der Coordinatenachsen
OX, OY, OZ. Da die Dreiecke
AOBR, BOC, COAM bei O' recht-
winkelig sind, so ist O der Schnitt
punkt der drei Kugeln, welche
die Seiten des Dreiecks ABC zu
Diametern haben. Die Schnitt-
ebenen je zweier dieser Kugeln,
sind normal zu ABC und die
Spuren dieser Ebenen sind die
Höhen 44,4, #B,, CC, dieses
Dreiecks; der Schnittpunkt O' der
Höhen ist daher die Projection
von O.
Die Hôhe O'O wird gefunden,
indem man den einen der drei
Schnittkreise umlegt; man con-
struirt z. B. einen Halbkreis über
dem Diameter 4.4, und errichtet
in O' ein Loth zu 44,; dann ist o die Umlegung des Punktes O und mithin
0A die wahre Linge von OA.
Macht man O'8 — O'B, O', — O'C, so sind o8 und e die wahren Längen
von OP und OC.
|P
(M. 332.)
Projectionen x', y', z' von Strecken
x, y, z, die auf den Coordinatenachsen
liegen oder den Coordinatenachsen
parallel sind, haben daher zu den
Strecken selbst die Verhältnisse
x o 04 y 08 s Ot
wT adt. Tom m
3. Drei in einem Punkte O' sich
schneidende Gerade O'M, O'N, O'P
kónnen immer als die Projectionen
dreier Coordinatenachsen OX, OY,
O Z angesehen werden.
Legt man nümlich durch einen auf
OX gelegenen Punkt A eine Ebene
parallel zur Projectionsebene, so schneidet diese Ebene nach dem soeben Mit-
getheilten die Achsen in den Ecken eines Dreiecks, dessen Hôhen auf O'M,
O'N, O'P hegen.
Dieses Dreieck ist hierdurch eindeutig bestimmt; denn die