Full text: XVIIIth Congress (Part B7)

  
sten Schritt die Panoramaverzerrung jeder Bildzeile korrigiert, 
so daß - für jede Zeile - eine zentralperspektivische Abbil- 
dungsgeometrie entstand. Im zweiten Schritt wurde dann ei- 
ne Modellierung der tatsächlichen Flugbahn und momenta- 
nen Oriehtierung des Sensors durch Polynome 3. Ordnung 
durchgeführt. Zur Berechnung der Polynomparameter wur- 
den Paßpunkte sowohl im Bild als auch in den entsprechen- 
den Blättern der DGK 5 gemessen. Durch Verwendung eines 
Digitalen Höhenmodells (DHM) wurde auch der Höhenwert 
für jeden Paßpunkt bestimmt und damit die Topographie der 
Testgebiete berücksichtigt. 
In einem zweiten Ansatz haben wir die in [Albertz 1994] 
veröffentlichten Gleichungen implementiert und verwendet. 
Das Ergebnis der Korrektur ist auch dann nicht überall in den 
Streifen befriedigend: in den Paßpunkten beträgt der Fehler 
etwa 3 m rms. Fehlerquellen sind vermutlich: 
e die Flugwegparameter sind nicht genau genug, 
e die verfügbaren digitalen Hóhenwerte sind weder in ih- 
rer Rasterweite noch in ihren Hóhenwerten genau ge- 
nug, 
e die Zahl der PaBpunkte (etwa 120 für jeden der großen 
Steifen und etwa 30 für den kleinen Streifen) ist zu 
niedrig, und die PaBpunkte sind nicht genau genug; 
insbesondere stimmt die aus der DGK 5 entnommene 
Hôhe der PaBpunkte nicht mit der im DGM verzeich- 
neten Hóhe überein, 
e für Autobahnbrücken, hohe Gebàude usw. gibt es über- 
haupt keine Hóhenwerte. 
Zur Korrektur der gelàndeneigungs- und blickwinkelabhängi- 
gen Remissionswerte haben wir ein einfaches, nicht objektbe- 
zogenes Strahlungsmodell verwendet, das nur approximativ 
wirkt. 
Für die rechnergestützte Klassifizierung der Bilddaten wur- 
de das Verfahren der größten Ähnlichkeit auf der Basis sta- 
tistischer Meßwerte (” Maximum-Likelihood-Klassifizierung" ) 
gewáhlt. Dazu ist es erforderlich, daB wir für jede zu unter- 
scheidende Klasse eine reprásentative Anzahl von MeBwerten 
(Grauwerte) durch visuelle Interpretation der Bilddaten am 
Bildschirm bestimmen (Trainingsgebiete für den Klassifika- 
tor). Für die Bestimmung der Trainingsgebiete sind eine ge- 
naue Ortskenntnis oder eine Ortsbegehung, aktuelle topogra- 
phische und thematische Karten und Luftbilder oder andere 
Kontextinformation erforderlich. 
Die Klassifizierung besteht dann in der Zuordnung aller Bild- 
punkte zu den festgelegten (Unter-)Klassenrepräsentanten, 
wobei hier nicht nur die aufgrund der gewáhlten Metrik beste 
Zuordnung, sondern auch die jeweils zweit- und drittbeste Zu- 
ordnung gespeichert werden. AuBerdem speichern wir die für 
diese Zuordnungen berechneten Wahrscheinlichkeiten (nach 
Skalierung) als Vertrauenswerte in die Klassifizierungsent- 
scheidungen. Daran schlieBt sich eine Generalisierung durch 
ein Relaxationsverfahren an, das auf einer Untersuchung der 
Klassifizierungsergebnisse und ihrer Vertrauenswerte in einer 
3 x 3 Bildpunkte groBen Umgebung basiert. Dabei werden 
einzelne, isolierte Klassifizierungsentscheidungen mit niedri- 
gen Vertrauenswerten in ihre Umgebung integriert und ein- 
zelne, zuvor nicht zugeordnete Bildpunkte der örtlich benach- 
barten Klasse mit dem höchsten Vertrauenswert zugewiesen. 
Die Ergebnisse sind in Abschnitt 3 gezeigt. Eine ausführliche 
Darstellung des Verfahrens ist in [Sties 1995] zu finden. 
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2.3 Auswertung von Satellitenbilddaten 
Ergebnisse einer rechnergestützten Auswertung (multispek. 
trale Klassifizierung) von Satellitenbilddaten dieser Gebiete 
stehen aus zwei anderen Projekten des IPF vergleichshalber 
zur Verfügung. In beiden Fällen handelt es sich um Bildda. 
ten des LANDSAT TM: einerseits wurde die ganze Ober. 
rheinebene auf der Basis von Bilddaten des Jahres 1991 
ausgewertet;' andererseits liegt eine Auswertung der Banzen 
Fläche des Landes Baden-Württemberg auf der Basis von 
Bilddaten des Jahres 1993 vor.? Einzelheiten zu diesen Pro- 
jekten sind in [Jacobs 1993] bzw. [Jacobs 1995] zy finden. 
3 VERGLEICH DER ERGEBNISSE 
Die nachfolgenden Abbildungen zeigen die Ergebnisse nur in 
Grauton-Ausgabe und nur für ein Testgebiet; farbige Ver- 
sionen der Ergebnis-Abbildungen werden im Vortrag gezeigt. 
Abb. 1 zeigt das Endergebnis der Auswertung der Scanner- 
bilddaten von Grünwinkel nach 5 Durchläufen des Generali. 
sierungsprogramms und nach Maskierung mit der Maske des 
Interessensgebiets im Maßstab 1 : 17.700. Tab. 1 zeigt die 
Flächenbilanz für dieses Endergebnis. Die Klasse 15 (Stra- 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
| Nr Klasse | Anteil in % Größe in ha 
0 reject 0.0 0.0 
2 Industrie 8.1 14.7 
3  Glasdach 0.1 0.1 
7 Gebäude 13.1 23.6 
8 Straßen 33.1 59.9 
9 Wege 0.1 0.1 
15 Straßenbahn 0.8 15 
a Zwischensumme 55.3 99.9 
4 Tennisplatz 0.2 0.4 
6 Ascheplatz 0.6 1.1 
b Zwischensumme 0.8 1.5 
| unversiegelt | 43.9 79.3 | 
| Summe | 100.0 180.7 | 
  
Tabelle 1: Fláchenbilanz des Endergebnisses GRÜNWINKEL 
Benbahn) ist zum Teil wohl auch der unversiegelten Fláche 
zuzuordnen, soweit sie Gebiete mit eigenem Bahnkórper um- 
faBt. Im ausmaskierten Interessensgebiet gibt es allerdings 
nur noch StraBenbahnlinien auf den StraBen, weshalb die- 
se Klasse ganz den versiegelten Flàchen zugerechnet wurde. 
Die Klassen 4 bzw. 6 (Tennis- bzw. Aschesportplatz), die 
fláchenmáBig keine groBe Rolle spielen, sind wegen des An- 
schlusses an die Abwasserleitung der versiegelten Fläche zu- 
zurechnen. 
Abb. 2 zeigt den direkten Vergleich zwischen dem Ergebnis 
der Kartendigitalisierung und der Auswertung der Scanner- 
bilddaten für alle versiegelten Flächen. Die Flächenbilanz für 
diesen Vergleich ist in Tab. 2 enthalten. 
Diesem Vergleich kann man einige wichtige Erkenntnisse ent- 
nehmen: 
e wegen der stellenweise ungenauen geometrischen Ent- 
zerrung der Scannerbilddaten ist der Anteil überein- 
  
! Die Arbeit wurde durch das Projekt , Angewandte Okologie" der Lan- 
desanstalt für Umweltschutz aus Mitteln des Umweltministeriums Baden- 
Württemberg gefórdert N 
?Die Arbeit wurde durch Mittel des Umweltministeriums Baden-Würt- 
temberg gefórdert 
International Archives of Photogrammetry and Remote Sensing. Vol. XXXI, Part B7. Vienna 1996
	        
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