rung. Denn wenn man das Wirkungsquantum als unendlich
klein voraussetzt, so geht die Quantenphysik über in die klas-
sische Physik. Aber auch für den allgemeinen Fall erwiesen sich
die Grundquadern des Baus der klassischen Physik nicht nur
als unerschütterlich, sondern sie gewannen durch die Einver-
leibung der neu hinzugekommenen Ideen sogar noch an Festig-
keit und Ansehen. Es wird sich daher empfehlen, daß wir zu-
nächst diese letzteren ins Auge fassen.
Da sind vor allem zu nennen die eigentlichen Bausteine des
Werkes: die universellen Konstanten, wie die Gravitations-
konstante, die Lichtgeschwindigkeit, die Masse und die Ladung
der Elektronen und Protonen, wohl die greifbarsten Zeichen
einer realen Welt, welche ihre Bedeutung unverändert in das
neue Weltbild hinübernehmen; ferner die großen Prinzipien der
Erhaltung der Energie und des Impulses, die, obwohl eine Zeit-
lang ernsten Anzweiflungen ausgesetzt, sich dennoch in allen
Einzelheiten siegreich behauptet haben, wobei wiederum, wie
besonders hervorgehoben zu werden verdient, deutlich offenbar
wurde, daß sie keineswegs, wie manche Axiomatiker glauben
möchten, bloße Definitionen darstellen. Dann die Hauptsätze
der Thermodynamik, insbesondere der zweite Hauptsatz, wel-
cher durch die Einführung eines absoluten Wertes der Entropie
sogar noch eine schärfere Fassung als in der klassischen Physik
erfahren konnte. Endlich das Prinzip der Relativität, welches
auch auf dem neuen Gelände der Quantenphysik sich als ein
zuverlässiger und beredter Führer erwiesen hat.
Nun wird man zu der Frage versucht sein: wenn alle diese
Grundlagen der klassischen Physik unangetastet geblieben sind,
was hat sich. dann überhaupt in der neuen Physik geändert?
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