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physikalischen Sinn hat, von dem augenblicklichen Ort des
Elektrons zu reden.
Wenn nun aber, so muß man fragen, die Elemente eines Be-
wegungsvorganges nicht diemateriellen Punkte, sondern die
Materiewellen sind, wie verfährt dann die Wellenmechanik, wenn
es gilt, die Bewegung eines einzelnen materiellen Punktes zu
beschreiben, der zu einer bestimmten Zeit eine bestimmte Lage
einnimmt? Um auf diese Frage, deren Beantwortung den
schroffen Gegensatz der beiden einander entgegenstehenden Theo-
rien offenbaren wird, eingehen zu können, wollen wir zunächst
die physikalische Bedeutung der Wellenfunktion y einer einfach
periodischen Materiewelle ins Auge fassen. Dieselbe läßt sich
ableiten aus der Überlegung, daß die Energie der Materiewelle
eine doppelte Bedeutung besitzt. Denn dadurch, daß sie die
Schwingungsperiode der Welle bezeichnet, ist selbstverständ-
lich ihre ursprüngliche Bedeutung, die ihr durch das Erhaltungs-
prinzip gegeben wird, nicht verloren gegangen. Wenn aber das
Energieprinzip auch für die Wellenmechanik gelten soll, so muß
die Energie einer Materiewelle sich darstellen lassen nicht nur
durch die Schwingungszahl, sondern auch durch ein über den
ganzen Konfigurationsraum der Welle erstrecktes Integral.
Nun ergibt sich in der Tat durch Multiplikation der Wellen-
gleichung mit ÿ und darauffolgende Integration über den ganzen
Konfigurationsraum ein bestimmter Ausdruck für die Energie,
der sich am anschaulichsten in folgender Weise interpretieren
läßt.
Wir denken uns das betrachtete materielle Punktsystem in
sehr vielen Exemplaren, und jedes Exemplar in einer anderen
Konfiguration, so daß wir sehr viele Punkte im Konfigurations-