raum erhalten. Den in je einem unendlich kleinen Raumelement
befindlichen Konfigurationspunkten schreiben wir eine be-
stimmte Energie zu, welche sich additiv zusammensetzt aus dem
von vornherein gegebenen Wert der lokalen potentiellen
Energie und einem zweiten Gliede, welches dem Quadrat des
lokalen Gradienten von y proportional ist und welches wir als
kinetische Energie deuten kónnen. Wenn wir dann die räum-
liche Verteilungsdichte der Konfigurationspunkte an irgend-
einer Stelle gleich dem Quadrat des absoluten Betrages von y
setzen, das wir beliebig grof) annehmen dürfen, da ja in y ein
konstanter Faktor willkürlich ist, so stellt die mittlere Energie
aller Konfigurationspunkte die Energie der Materiewelle dar.
Darnach hat der absolute Wert der Wellenamplitude überhaupt
keine physikalische Bedeutung. Denken wir uns y so normiert,
daf das Quadrat des absoluten Betrages von y über den Kon-
figurationsraum integriert den Wert 1 ergibt, so können wir
dies Quadrat auch kurz bezeichnen als die Wahrscheinlichkeit
dafür, daß sich das materielle Punktsystem an der betreffenden
Stelle des Konfigurationsraumes befindet, und haben damit
einen anschaulichen Ausdruck für die gesuchte physikalische
Bedeutung der Wellenfunktion y gefunden. —
Bei allen diesen Betrachtungen hatten wir eine bestimmte
Eigenfunktion y und die ihr entsprechende einfach periodische
Welle vorausgesetzt. Wir können aber die nämlichen Sätze auch
aussprechen für den allgemeinen Fall der Superposition von
Wellen mit verschiedenen Perioden. Dann ist die Wellen-
funktion y die algebraische Summe der mit gewissen Ampli-
tudenkonstanten multiplizierten periodischen Eigenfunktionen,
und das Quadrat des absoluten Betrages von y bezeichnet wie-
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