mechanik, schon deshalb, weil ihr wegen der Unsicherheits-
relation eine prinzipielle Ungenauigkeit von endlichem Betrage
anhaftet.
Dagegen ist auch in der klassischen Mechanik schon seit
Leibniz eine andere Fragestellung bekannt, welche dort eben-
falls zu einer bestimmten Antwort führt. Ein Vorgang ist
nämlich auch dann vollkommen determiniert, und zwar für
alle Zeiten, wenn aufler der Konfiguration in einem bestimmten
Zeitpunkt nicht der Impuls, sondern die Konfiguration des
nümlichen Systems in einem anderen Zeitpunkt gegeben ist.
Zur Berechnung des Vorganges dient dann ein Variations-
prinzip, das Prinzip der kleinsten Wirkung. So sind in dem
früher angeführten Beispiel des ebenen elastischen Stoßes
zweier Kugeln bei gegebener Anfangslage und Endlage der
Kugeln und gegebener Zwischenzeit die 3 Unbekannten, näm-
lich die beiden Ortskoordinaten und der Zeitpunkt des Zu-
sammenstoßes, durch die 3 Erhaltungsgleichungen vollkommen
bestimmt.
Diese veränderte Formulierung des Problems ist, im Gegen-
satz zu der vorigen, unmittelbar auch auf die Wellenmechanik
übertragbar. Freilich läßt sich, wie wir sahen, auch eine be-
stimmte Konfiguration durch die Wellentheorie niemals voll-
kommen genau definieren, aber man kann die Unsicherheit
doch prinzipiell unter jede gewünschte Grenze herabdrücken
und dadurch den Vorgang bis zu jedem beliebigen Genauig-
keitsgrade determinieren. Und was das Auseinanderfließen der
Wellenpakete betrifft, so ist dasselbe keineswegs ein Beweis
für einen Indeterminismus. Denn ein Wellenpaket kann eben-
sogut auch zusammenfließen. Das Vorzeichen der Zeit spielt
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