Die Entscheidung dieser verhängnisvollen Frage hängt einzig
und allein davon ab, ob bei der unablässig fortschreitenden
Weiterarbeit am physikalischen Weltbild der notwendige Kon-
takt desselben mit der Sinnenwelt hinlänglich gewahrt bleibt.
Ohne diesen Kontakt wäre auch das formvollendetste Welt-
bild nichts als eine Seifenblase, die beim ersten Windstoß zer-
platzen kann.
Glücklicherweise können wir wenigstens heute in dieser Be-
ziehung völlig beruhigt sein. Ja, wir dürfen ohne Übertreibung
behaupten, daß in der Geschichte der Physik zu keiner Zeit
die Theorie so eng mit der Erfahrung Hand in Hand ging wie
in der Gegenwart. Die experimentellen Tatsachen sind es ja
gerade, welche die klassische Theorie wankend gemacht und
zu Falle gebracht haben. Jede neue Idee, jeder neue Schritt ist
der vorwärts tastenden Forschung durch Messungsergebnisse
nahegelegt oder sogar aufgezwungen worden. Wie an der
Schwelle ' der Relativitiitstheorie der optische Interferenz-
versuch von Michelson, so standen an der Schwelle der Quan-
tentheorie die Messungen von Lummer und Pringsheim, von
Rubens und Kurlbaum über die spektrale Energieverteilung,
die von Lenard über die photoelektrische Wirkung, die von
Franck und Hertz über den ElektronenstoB. Es würde zu weit
führen, wenn ich hier aller der zahlreichen, teilweise völlig
überraschenden Versuchsergebnisse gedenken würde, welche
die Theorie immer weiter vom klassischen Standpunkt fort-
gedrángt und in ganz bestimmte Bahnen gewiesen haben.
Wir kónnen nur wünschen und hoffen, dat in diesem ein-
helligen Zusammenarbeiten, an dem sich alle Länder der Erde
in friedlichem Wetteifer beteiligen, niemals ein Wandel ein-
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