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reichere Anliegen traten an ihn heran, bestimmte einzelne Projekte zu begut-
achten oder gar auszuarbeiten. Auch vom Ausland gingen ihm ſolche
Anerbietungen zu, so z. B. aus Nordböhmen, deſſen Gebirgsgegenden an
der ſchleſiſchen Grenze von den durch die barometriſchen Depressionen der
Zugstraße V b hervorgerufenen Wolkenbrüchen kaum minder oft und ſchwer
zu leiden haben, als die ſchleſiſchen Nachbarbezirke, ſowie aus Ungarn,
Salzburg uſw. Weiterhin beschäftigte auch ihn die alte, bis auf den heu-
tigen Tag noch nicht befriedigend gelöste Frage einer Austrocknung und
Verwertung der Pontiniſchen Sümpfe in der römiſchen Campagna. Als
ferner das gewaltige, bisher zum größten Schaden der deutſchen Volkswirt-
ſchaft noch immer nicht durchgeführte, deutſche Mittellandkanal- Projekt
gegen Ende des vorigen Jahrhunderts eifrig in Angriff genommen wurde,
gab Intze abermals zahlreiche, wertvolle Winke bezüglich der Ausführung.
Aus dem Gesagten wird ohne weiteres hervorgehen, daß Intzes Arbeits-
kraft in den letzten Jahren ganz außerordentlich stark beanſprucht wurde,
zumal da ja doch die wissenſchaftlichen Studien, die Gutachten und
Entwürfe, die Herrenhaustätigkeit, das Wirken in gemeinnützigen Ver-
einen uſw. immerhin doch nur neben der hauptamtlichen akademiſchen
Lehrtätigkeit einherging. Man darf es als ſicher annehmen, daß die Über-
laſtung mit Arbeit wesentlich dazu beigetragen hat, Otto Intzes Tod zu
beschleunigen, der ihn am 28. Dezember 1904, zwar in ſchon vorgerücktem
Alter, im 62. Lebensjahr, aber doch noch viel zu früh für sein segensvolles
Wirken im Interesse der deutſchen Volkswohlfahrt ereilte.
Intzes außerordentliche Verdienste ſind mit einer wahrhaft ſeltenen
Einmütigkeit allgemein anerkannt worden, und die Ehren, die seine Fach-
kollegen und seine zahlreichen Schüler ſowie die Bewohner der von ihm
mit Talſperrenanlagen verſehenen Gegenden ihm darbrachten, wurden ihm
um so williger und freudiger erwieſen, da er ſelbſt von großer Beſcheiden-
heit war und ſich niemals in den Vordergrund stellte. Er war der Typus
des wahrhaft großen Gelehrten, der nur ſeine Pflicht zu erfüllen glaubt,
wenn er seine bahnbrechenden Ideen und sein umfaſſendes Wiſſen und Kön-
nen in den Dienst der Allgemeinheit stellt, und der nicht darnach fragt, ob
ihm für ſein Wirken Anerkennung zuteil wird oder nicht. ~ Sein Lebens-
werk aber überdauert ſeine irdiſchen Tage: er hat zahlreiche Jünger hinter-
laſſen, die in seinem Geiste fortwirken und für die stete Weiterverbreitung
ſeiner Lehren Sorge tragen. Und so wird denn auch die Spur von Otto
Intzes Erdentagen niemals untergehen können! –