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— Worauseerhellet / daß Flurantius abermal den Betveiß Dioklis / oder vielmehr seine Auf-
löſung der fürgelegten Aufgab/ nicht ſattſam gefaſſet / in dem er zwiſchen zweyen gegebenen Li-
neenzivey mittlere gleichverhaltende ( nachunſern Figuren die Sache zu verfaſſen) alſo finden
lehret : L's ſeyen gegeben A und B. Weil nun in der vorhergehenden Figur CG. GF,
GD und GH vier gleichverhaltende ſind/ ſo mache / wie C G gegenG k, alſo A gegen N,
und wie G F gegen ( D, alſo N gegen X; dannalſo wird endlich | wie GD gegen CH,
alſo X gegen B, ſexn. Dieſe Auflöſung Flurantii iſt ganz falſch und nichtig / es ſey dann/
daß vorher getviß oder gemachet ſey / tvie A gegenB ( die erſte gegen der lezten) alſo C G gegen
GH (auch dieerſte gegen derlezten)welches Diokles fleiſſig erinnert/ von Flurancio aber nicht
erinnert worden / da es doch der einige Grund der ganzen Auflöſung iſt. Dann tvann dieſe
Weise Flurantii genugſam wäre/ ſo bedürfte Diokles seiner krummen Lini nicht / und wäreal-
[cr altenund neuen Lehrer muhſames Nachforſchen in Erfindung ztveyer mittlern gleichverhal-
tenden/ vergeblich; tveil die Aufgab leichtlich könte aufgelöſet iverden/tvann man nur 4. gleich-
berhaltende Lineenmachte( welches aus dem12ten des V |. gar leicht iſt ) nachmals der Leh-
re Fluranci folgete. Aber tvie ſchr man hierdurch tvürdebetrogen tverden / kaneincnjedendie
Erfahrung leichtlich lehren. Nehmlich wann A und B gegeben iſt / und ich ſollzivo mittlere
gleichverhaltende darzwiſchen finden / ſoiſt nicht genug/ daß ich 4. andere gleichverhaltende für
mir habe / ſondern es müſſenvier ſolche ſeyu / daß die erſte gegen der lezten sich eben ſo verhalte /
vie A gegen B ; und alsdann kan ich erſt ſolcher geſtalt verfahren / wie gaben Flurancius haben
tvill. Wie aber ſolche viere ſollen gefunden tverden / lehret eben DioklW mit ſeiner krummen
Lini : alſo daß / iwanner dieselbe anderſt als durch ſolche mechaniſche Zuſammenziehung vieler
Puncten ( etwan durch ceinerichtige ordentliche Betvegung ) beſchreiben könte / als vielleicht
1vol möglich ift/ dicſe ſeine Auflöſung nicht mehr unter die Mechaniſchen/ sondern unter die
Geometriſchen und Kunſtrichtigen wwürde zu zehlen ſeyn.
Pappus ſuchet eigentlich aus denen zweyen mittlern gleichberhaltenden nur eine/ nehm-
lich in der völligen Ordnung aller vicre die andere / ivoraus nachmals ( nehmlich vcermög des
J) ten inz VI.) die dritte leichtlich möge gefundenwerden. Seine Erfindung vethält ſich ohn-
gefehr alſo : Es ſepen gegeben E Dund DE,
Mit der gröſſeſten D B beſchreibe einenKreiß/
fchneidedie kleinere D E ab bon der groſſenin
E, und ziehe CEbiß in F. Nachmals hefte
eine Regel an in A, und führe das eine End
bon B gegen C, daß die Regel A K die Linj
B D in Halſo durchſchneide / daß der zlvi-
ſchen FE Und E B fallende Teihl, G H qleich
ſey dem andern ztiſchen B E und der Kreiß:
Lini B K C fallenden Teihl H K ( welches
dann abermals Mechaniſch und Verſuchs.
tveis muß verrichtet tverden ) ſotvird D H die
erſte unter beyden mittlern gleichberhalten-
den/ das iſt/ die andere in der Ordnung unter
denen vieren ſeyn. Dieſes beiveiſet er nun
1veitläuffig. Wir tvollen aber / ſolchen Be-
tveiß zu erſparen / vielmehr zeigen/ daß dieſes
ſein Verfahren eben den Grund habe / wel-
chen oben Diokles in ſeiner erſtenFigur erkläret| und alſodaſelbſten ſchon ertvieſen ſey. Nehm-
lich diß iſt der einige Unterſchied / daß Diokles den Punct G findet / durch Abſchneidung
ziveyer gleicher Kreißbogen B N und BK, Pappus aber durch Abſchneidung derer zwey glei-
chen Teihle der Regel/ 6 H unb HK. Daß aber dieſes einerley ſey/ und nach beydenManie-
ren ein Punct gefunden tverde / tvird offenbar ſeyn / lvann wir betveiſen werden / daß / tvann
G H und H Keinander gleich ſind/ und M N durch G gleichlauffend mit B D gezogen tvird/als-
dann auch die beydeabgeſchnittene Kreißbogen B Kund B N einander gleich ſepen ; und umbge-
kehrt/ wann B K dem BN gleich iſt/ auchG H dem H K gleich ſepy. Solches nun erhellet alſo :
So manziehetKN , ſofoiget( weil G N und HB gleichlaufsend ſind ) daß ſich verhalte ivieK H
gegen ( H, alſo KX gegen X N, vermög des andern im V 1. K H aber iſt gleich dem GH,
derotvegen auch K K dem K N, und folgends auch der Bogen K ß dem Bogen B K, verrnög
des zoſken im V I. Sind dann die Bogen K B und UN gleich / ſo ſchlieſſet ſich et:
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