L,
|
J
y
f
f?
Kyi 1
breite n k von der bekandten halben Breite des for-
dersten Bretleins m k: Es ist aber auch k 1 (welche
gleich ist der Zwischenweite beyder Bretlein m n) be-
kanrit ; woraus dann leichtlich die Grösse des Win-
kels I k f, das ist / des Winkels d c b ; und also der
halbe Gesicht - Winkel der Sonnen kan ausgerech-
net werden. Dieses einige aber bringt gleichwol
l uhr Sheid Ui des üiechtes und Schat
tens / so genau und ohne Fehler nicht beobachten kan / wie Kicciolus aus eigener Erfahrung hiervon urteih-
let. Endlich habensich auch etliche durch Abmessung der Zeit / innerhalb welcher die Sonne über den Ho-
rizont herauf kommt / dieses vorhabende Werck zu vellzichen bemühet / in dem sie den ersten Augenblikk/
wann die Sonnehat angefangen herauf zu steigen / ene Wasser - oder Sand- Uhr gestellet/ (welchen Weg
auch David Rivalt in seinen Anmerkungen über dieses Büchlein Archimedis billichet ) nachmals den Teihl/
welcher in dessen ausgelauffen / biß sie ganz heraufgestiegen / gegen dem, was sonsten ineinerganzen Stund
auslauffet / gewogen/ und so danngeschlossen / weilinnerhalb des ganzen Auslauffs 1 5. Grad über den Ho-
rizont heraufsteigen / wieviel indessen / so lang zenes Bißlein ausgeloffen/ Grad oder Minuten aufgestiegen
seyen. Aber hier laufft wieder ein Betrug und Ungewißheit mit unter / weil manbefindet/ daß dergleichen
Uhren nicht gleichförmig / sondern anfangs / wann der Last noch am grössesten und am meinstendrukéet/
etwas stärcker/ nachmals immer etwas langsamer lauffen. Ik nun noch übrig zu betrachten unsers Ar-
chimedis Weise/der Sonnen oder des Mondes scheinlichen Durchmesser oder Gesichtwinkel zu messen/ wel-
che er sclbsien folgender Gestalt beschreibet.
Sand-Rechnung..
(1) Wannmanmnuneine lange
Regel auf eine Waagrechte Ebene
geleget / aneinem Ort da man die
Sonne kan sehen aufgehen / und
ein kleines Rund - Säuligen auf
(coder neben) die Regel gestellet
hat / gleicl) früh vor der Sonnen
Aufgang so kehre man/ so bald
dicselbean den Horizont oder Auf-
gangs -- Kreisz gelanget/ die Regel
gerad auf die Sonne zu, und lege
das Aug fornen an die Spitze der
Regel : Das /in der Mitte siehen-
de / Rund- Säuligen aber führe
umz r v
her/ bißes die Sonne ganz verdek-
ke : Darnach führe man es allge-
mächlichvordemAuge wiederab;
und so bald manzubeyden Seiten
der kleinen Rund- Säule das al-
lerwenigste von der Sonne zu h
icht
(i) Hier dünket mich / Flurantius habe
die Meinung Archimedis nicht recht gefasset/
weil er in seinem Abriß dieses hier beschriebenen
Kunstzeuges das kleineRund - Säuligen / des-
sensich Archimedes bedienet /ligend abbildet / da
doch aus allen Umbständen erscheinet / daß er
es aufgerichtet haben wolle. Seine ganze
Meinung gehet / meines Bedünkens / dahin:
An einem Ort / wo dieSonne/ bey ihrem Auf-
gang frey kan gesehen rverden/ leget er auf einen
c ::::
» gera Zonnen t hz
und nach dem er das Aug in b (welcher Punct/
einiger folgender Erinnerung wegen / hier in-
nerhalb des Tisches genommen worden / bey
würklicher Verrichtung aber vielleicht fornen
am Ort bey a bequehmer angesetzet roird ) ge-
stellet / führet er ein hierzu bereitetes Rund-
Säuligen an dc:1 Lineal erstlich gegen dem
Aug zu / ohngefehr in c. also daß selbiges die
Sonne ganz bedekke / und dem Gesicht entzie-
he : Darnach schiebet er gedachte Rund- Sie
le von c gegen d etwas fort / biß er zu beyden
Seiten etwas weniges von der Sonne H. se-