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WEDEN KBLATT DER KÖNIGSBERGER ALLGEMEINEN, ZEITUNG
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J lt: Liebert: Kant als Heroiker. =- Vaihingert Kant-Perspektiven. =- Vorländert Kants Lebensgang. ==- Goedeckes/“
nha + meyer: Kant und die Moralphilosophie, =“ Kühnemannt Kant und Herder- == Sauert Kant und der Staat. =
Clasent Das Kantdenkmal. =- Rose Burgert Kants Briefe. -- Passarget Die Weltentstehungslehre Kants. -- Bohlmann: Kants
Kleine Schriften. ==. Haricht Das Königsberg Kants. =- Regimontanust Kants Heim. =- Stettiner: Kants 'Grabstätte.
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Kant als Heroiker,.
Von Professor Arthur Liebert,
<lechtweg einzigartig und ohne Vergle?thbarkeit ist Immanuel und Weisungen, jenseits der. „praktischen Vernunft“, ist in der
Kants Stellung innerhalb des deutschen Geisteslebens.. tiefsten metaphysischen Schicht des Kantischen Geistes eine Kraf!
Diese Einzigartigkeit beruht nicht nur auf" der Mact- seiner am Werke, die erst :den lettentscheidenden Wurzelboden: und
Leistungen, sondern auch auf der Kraft der Motive, die die Ausgangspunkt seines ganzen kritischen Geschäftes, die erst dessen
Voraussezungen seiner Schöpfung sind. Gelangt der ergreifende eigenklihe Seele darstellt. Wie bei allen wahrhaft klassischen
Reichtum seiner Gedankenwelt nicht eben dadurch zu unverschleiertem Systemen der Philosophie, es sei in erster Linie an Plato, an
Ausdrue, daß der Sinn und das Ethos seiner Voraussezungen den hl. Thomas, an Descartes und Spinoza, an Leibniz und
sich noch immer dem aufklärenden Zugriff unserer Erkenntnis Degel gedacht, so erwächst auch die Gedankenwelt Kants aus
entziehen? Während nach der einen Auffassung Kants Kritik einer Gesinnungsart, die jeder geschichtlichen Ableitung und jeder
im wesentlichen von naturwissenschaftlichem Geist bestimmt gewesen Psy<hologischen Zergliederung: spottet. Denn diese Gesinnungsar!
sein soll, bildet nach der anderen Auffassung Kants ethische ist ihrem Wesen und Wert näch unabhängig von den geschicht-
Grundeinstellung den Hauptgesichtspunkt seines philosophischen lichen Umständen, unter denen Kants Lehre entstand; sie ist auch
Systems. , Dort erscheint er als treuer Schüler und überzeugter unabhängig von der empirischen Verfassung seiner Persönlichkeit.
Weiterbildner der mathematischen Physik Isaak Newtons; und Es ist begreiflich, daß in diesen Jubiläumstagen. die Auf-
als seine beherrschende Aufgabe wird ihm die Absicht nachgesagt, merksamkeit sich auch dem Leben und der Persönlichkeit Kants
den eigentümlichen Wissenschaftscharakter und. Wissenschaftswert zugewendet hat.. Ie mehr unser. Bli> jedoch in den sozusagen
der modernen empirischen Naturerkenntnis zu begründen. (Wie erfahrungsmäßig gegebenen Bestand. seines Daseins und seines
ist Mathematik als Wissenschaft möglih? = „Wie ist Natur- Werdens eindringt, umsoweniger gewinnen wir für unser Ver-
wissenschaft als Wissenschaft möglich?“) Hier wird behauptet, ständnis, für unser inneres Erfassen des 'Kantischen .Werkes. Es
der . Nachdru> seines Werkes liege auf der Errichtung seiner erscheint wie ein Wunder und als ein Rätsel, daß aus dem Grunde eines
gewaltigen Ethik; unter Heranziehung und Auswertung viel be- so schlichten und, wie.man es zu schildern pflegt, eines seiner seelischen
achteter Aussprüche Kants läßt man den entscheidenden Zielpunkt Bauart nach so wenig vetwielten Lebens diese höchstverschlungene,
Zuforze: ! in sich geschlossenen reinen Wissen- in ihrer Struktur- und ihrer Durchführung “ungewöhnlich
in der Entwicklung und Verwirk- revolutionäre Tät des -KritiziSmus hervorgegängen sein : soll,
Philosophie, d. h. in ihrer praktisch Im Hintergrund seiner großen Seele arbeitet als bewegende
'e sittlichen Zwecke des Lebens, in Macht seiner kritischen Tätigkeit jedoch eine Gesinnungsart und
estimmung des: Menschen. eine Form der Ausgeinandersezung mit-der Welt und den Menschen,
Deutungsweisen in gewissem Um- die ich nicht anders denn als einen tragischen Heroi8mus zu 'be-
m cewugr: Kant ist Theoretiker und sittlicher Praktiker in zeichnen vermag.
aiterhörtem: Ausmaß; in ihm lebt ein unwiderstehlicher Erkenntnis- Diese überempirische : Wurzel - seiner 'Leistung wird dadurch
in machtvoller Erziehungswille. Aber jenseits aller verdeckt, daß Kant, wie es: det ganzen literarischen Gepflogen-
fsmäßigen Untersuchungen, jenseits der „reinen Ver- heit der Aufklärung entspricht, jeder pomphaften rednerischen Geste
auch jenseits feiner ethisch-pädagogischen Aufklärungen und jedem Aufgebot an eindrus8vollen schriftstellerischen „Lleber-