Full text: Einführung in die Buchkunde

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1009 Das Buch und seine Teile 
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Format 
Das Pergamentblatt der Handschrift wurde in seiner ganzen 
Breite benutzt, einmal in der Mitte gebogen und dann die Bo- 
gen ineinandergelegt. 4—6 Blätter bildeten zumeist eine Lage, 
deren Umfang aber stets dem Belieben des Schreibers überlassen 
blieb und entsprechend der Größe des Manuskripts berechnet 
wurde. Gleichmäßigkeit brachte erst der Buchdruck, der das 
fabriksmäßig in zwei Foliogrößen (forma regalis 70x50 cm und 
forma mediana oder communis 50x30 cm) hergestellte Papier 
neben dem teuren Pergament als Druckmaterial einführte. Von 
diesen Papierbogen legte man in der ersten Zeit zumeist je fünf 
zu einer Lage, quinternio, zusammen, dann auch nur vier, drei 
oder zwei, quaternio, ternio, duernio. In etwas späterer Zeit 
kommt auch regelmäßiger Wechsel in der Zusammensetzung der 
Lagen zu je fünf und vier oder je vier und drei Bogen innerhalb 
desselben Buches vor, zum erstenmal in Johannes de Imola, Liber 
Clementinarum, Rom, Wendelinus de Wila 1474. 
Ein unregelmäßiger Wechsel des Lagenumfanges, besonders 
aber die Einschiebung eines einzelnen Blattes deutet darauf hin, 
daß das Buch von mehreren Setzern gleichzeitig in einzelnen Ab- 
schnitten gesetzt wurde und der Anschluß von einem zum andern 
nur auf diese Weise zu ermöglichen war. 
Durch die Hälftenteilung des Folioblattes wurden die Formate 
4°, 80, 16%, 32°, durch die Dreiteilung: die Formate 69°, 12° 
und 24° geschaffen. 
Das Folioformat hat 2 Blätter oder 4 Seiten pro Bogen, das 
Quartformat 4 Blätter = 8 Seiten, das Oktavformat 8 Blätter = 
16 Seiten usw. 
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