Full text: Einführung in die Buchkunde

Format— RaumverteilunginInkunabeln 155 
. Ok- 1796 schlug G. C. Lichtenberg in seinem Taschenbuch das Buch- 
1485 format Höhe zu Breite wie 1: V 2 vor. 1911 kam Ostwald auf 
äufig diesen Vorschlag zurück. 
;For- Jetzt berechnet man das Format nach der Höhe des Buches und 
„Fust zwar des Buches im fertigen, gebundenen Zustand. Nach der 
iften, Rückenhöhe werden auch Formate bestimmt, bei denen die Breite 
dung. größer ist als die Höhe, als qu. (quer) 8°, qu. 4°, qu. fol (qu. 2°). 
talien Ungewöhnliche Formate werden in Höhe und Breite nach cm 
1501 angegeben. Ausschlaggebend ist somit die Rückenhöhe, bei ge- 
Kur- bundenen Büchern der Einband, nicht wie früher die Faltung des 
+ Eur- Bogens, indem man nur auf ihre äußere Erscheinung in der Hand 
zröße und im Bücherschrank Rücksicht nimmt. 
ılgten Vgl. 
n ein Bogeng, G. A. E. Absonderliche Buchformen. In: Die Heftlade 1, 
OrenZ 1922/24, S. 1331f., 153f. 
nach. Haebler, Konrad. Inkunabelkunde. Leipzig 1925. S. 39. 
XVIL Mortet. Le format des livres. In: Revue des biblioth&ques. 3, 
S. 305. 
zeise- Müller-Freienfels. Das Buch und seine Gestalt. In: Zeitschr. f. 
ainen, Bücherfr. N. F. 9, 1917/18, S. 290; Zentralbl. f. Bibliotheks- 
A und wesen 2, S: 245. 
h die 
Raumverteilung in Inkunabeln 
chen- Die Raumverteilung des Druckes auf der Seite ist bei den In- 
rhun- kunabeln, soweit wir dieselbe an gut erhaltenen, d.h. nicht um- 
> An- gebundenen und nicht neubeschnittenen Exemplaren nachprüfen 
können, ziemlich gleichmäßig durchgeführt. Das Verhältnis von 
1 wis- Schriftfeld zur Blattgröße war eine Sache ästhetischen Gefühls 
eine und wurde von den späteren Druckern instinktiv unverändert bei- 
Über- behalten. In Zahlen ausgedrückt beträgt es ca. 70:100. 
awen- Der weiße Rand ist wieder derart verteilt, daß der untere Rand 
müs- doppelt so groß ist als der obere, der äußere doppelt so groß als 
ın sie der innere. Der Effekt und wohl auch der Zweck dieser Anord- 
lo er- nung war, daß man das Buch am unteren Rande halten oder auf 
°h für das Pult legen konnte, ohne daß eine Schriftzeile verdeckt wurde, 
und anderseits das aufgeschlagene Buch der Breite nach zwei voll
	        
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