Notenschriftund Notendruck 173
He- Die Einführung der lateinischen Buchstaben für die Notenschrift
fol- verdanken wir dem Anicius. Manlius Torquatus Severinus Boetius
Jahr (um 475 bis 526), nicht dem Papst Gregor d. Gr. (+ 604), dem
sie lange zugeschrieben wurde. Boetius bediente sich der Buch-
,esen staben a—p in der gleichen Reihenfolge wie die griechische
Notenreihe, von den unteren Tönen beginnend nach oben.
Die Tonbezeichnung mit den sieben ersten Buchstaben des la-
teinischen Alphabets ist eine Neuerung des Notker Balbulus (830
bis 912), während der Musiktheoretiker Odo von Clugny (um
872—042) das b der zweiten Siebentonreihe a—g in b rotundum
und b quadratum trennte; aus dem letzten Zeichen wurde dann
durch falsche Lesung ein h.
1842 Um 1025 erfand Guido von Arezzo, ein Benediktinermönch des
ngs- Klosters Pomposa bei Ravenna (um 1000 bis 1050) die Noten-
1ung schrift auf und zwischen vier Linien, von denen die eine für f
hler bestimmte rot, eine andere für c gelb, die beiden übrigen schwarz
Term“ waren. Auch die Namen der Töne gehen auf ihn zurück. Er
L 17. entnahm sie den Anfangssilben des Hymnus auf Johannes den
A Täufer:
ogie. .
Ut queant laxis
Resonare fibris,
Mira baptistae
Famuli tuorum
reits Solve polluti
arin, Labii reatum
den Sancte Johannes.
Jote, Die Neumenschrift (von vetua, Wink) besteht aus Zeichen,
sEUY- Tonbildern, Erinnerungszeichen für den Sänger, die den grie-
usen chischen Akzentzeichen nachgebildet sind und die fallende oder
steigende Bewegung, nicht aber die Höhe der Töne selbst, an-
Idete deuten. Sie sind seit dem VII. Jahrhundert in Gebrauch, doch
Ton- erfahren wir Näheres darüber erst durch Hermann Graf von
Vehringen, genannt Hermannus Contractus (1013—1054). Ein
‚eihe Mönch Romanus aus dem VIII. Jahrhundert versuchte diese Schrift
zum durch Hinzufügung von griechischen und lateinischen Buchstaben
‚ die und Silben deutlicher zu machen, die dann den Namen Romanus-
atte. buchstaben erhielten.