Full text: Abwehrfermente

Allgemeiner Teil. ; 
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Kühe, Ziegen, ferner Hunde, Katzen usw. eine verschieden zu- 
sammengesetzte Milch! Ferner finden sich Unterschiede im 
Mineralstoffgehalt der roten Blutkörperchen, bei verschiedenen 
Tierarten. 
Diese Feststellungen gaben zu denken. Sie standen in 
einem gewissen Widerspruch zu der uns auch von.G. v. Bunge 
vorgetragenen Lehre der Bedeutung der Verdauung. Sie sollte 
den ‘alleinigen Zweck haben, aus jm kolloiden Zustand befind- 
lichen Nahrungsstoffen echt gelöste und damit diffundierbare 
Verbindungen zu bereiten. Der fermentative Abbau sollte nur 
gerade so weit vor sich gehen, daß aus Stärke in Wasser lösliche 
Dextrine: und aus Eiweiß Peptone gebildet werden?). Jeder 
weitergehende Abbau wurde als unökonomisch angesehen, und 
zwar wurde angenommen, daß bei der Hydrolyse zusammen- 
gesetzter Verbindungen Energie in Freiheit gesetzt werde, die 
dann jenseits des Darmes wieder aufgebracht werden müße, um 
Glykogen, Eiweiß usw. aufzubauen. Dazu kam noch, daß da- 
mals die synthetischen Fähigkeiten des tierischen Organismus 
nicht hoch eingeschätzt wurden. 
Von entscheidendem Einfluß für die Auffassung der Be- 
deutung der Verdauung, so wie ich sie mir vorstellte, näm- 
lich Zerlegung zusammengesetzter Nahrungsstoffe in ihre Bau- 
steine, um den Körperzellen die Möglichkeit des Aufbaus nach 
eigenen Plänen zu geben, waren Studien über die Resorption 
und Assimilation des Eisens?). Dieses Problem stand zu 
der damaligen Zeit im Mittelpunkt des Interesses. G.v. Bunge 
vertrat den Standpunkt, daß anorganisches Eisen von der Darm- 
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1) Ohne experimentelle Beweise in Händen zu haben, haben L. Her- 
mann (Ein Beitrag zum Verständnis der Verdauung und Ernährung. 
Meyer u. Zeller, Zürich 1869) und Huppert (Über die Erhaltung der 
Arteigenschaften. Prag 1869) zum Ausdruck gebracht, daß die Bedeu- 
tung ‚der Verdauung mit der Umwandlung des kolloiden in den nicht 
kolloiden Zustand nicht erschöpft sein dürfte. 
2) Vgl. die‘ erste Arbeit dieser Reihe: Z. Biol. 39, 113 (1900). 
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