Full text: Abwehrfermente

Die Entdeckung der Abwehrproteinasen. 11 
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mußte entscheiden. Er wurde 1907, wie folgt, durchgeführt !). 
Einem Hund bzw. Kaninchen wurde Blut entnommen.. Dem 
nach erfolgter Gerinnung ausgepreßten Serum wurde‘ hoch- 
molekulares Pepton — gewonnen durch. kurzdauernde Hydro- 
iyse. von Eiweiß mit 70% iger Schwefelsäure bei Zimmer- 
temperatur — zugesetzt und im Polarisationsrohr bei 37° ver- 
folgt, ob die Anfangsdrehung des Gemisches sich veränderte. 
Es war das nicht der Fall. Nunmehr wurde den Versuchstieren 
jenes Eiweiß unter die Haut gespritzt, aus dem das erwähnte 
Pepton gewohnen war (z. T. wurde auch dieses selbst paren- 
teral zugeführt). Wieder wurde Blut abgenommen und Serum 
gewonnen, und wieder wurde dieses, mit dem Pepton gemischt, 
im Polarisationsrohr bei 37° aufbewahrt. Sofort :nach der 
Herstellung des Gemisches wurde die Drehung abgelesen und 
anschließend fortlaufend geprüft, wie sich diese verhielt. Es 
wurde eindeutig festgestellt, daß nunmehr ein Abbau von 
Pepton stattfand. Damit war zum erstenmal der Befund 
erhoben, daß nach parenteraler Zufuhr von Pepton 
im Blutplasma bzw. -serum Fermente zur Wirkung 
gelangen, die zuvor nicht nachweisbar waren. Damit 
waren die auf Eiweiß bzw. auf Pepton eingestellten 
Abwehrfermente entdeckt. In der Folge wurde an Stelle 
von Pepton Eiweiß zum Nachweis dieser Fermente ver- 
wendet. Ferner wurde Protein‘ unmittelbar parenteral zu- 
veführt. 
Bei diesen ersten Versuchen wurde bereits gefunden, daß 
lie auf dem erwähnten Weg hervorgerufenen Abwehr- 
proteinasen eine auffallend feine spezifische Ein- 
stellung auf das parenteral zugeführte Protein be- 
!) Vgl. die ı. Mitteilung: Med. Klin, 1909, Nr.-41; vgl. auch das 
Referat über den Inhalt eines' Vortrages ‘über das Ergebnis dieser For- 
schungen und Ausblicke, gehalten in der Physiologischen Gesellschaft 
zu Berlin am 29. X. 1909: Zbl. Physiol. 23, Nr. 25 (1909). Das weitere 
umfangreiche Schrifttum ist in der 4. und 5. Auflage dieses Werkes 
(Berlin 1922) angeführt. 
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