Full text: Mineralische Kohle (Heft 74)

      
    
  
  
  
  
  
  
  
     
   
    
   
    
   
  
  
   
    
   
    
    
   
  
  
  
  
   
  
  
    
    
  
  
    
Mineralifche Kohle. 91 
Nicht minder, als diefe, tragen zur Beeinträchtigung der Produdtivität der dortigen 
Kohlenlager die Grubenbrände bei, eine Folge des Auftretens von Schwefelkiefs 
in den Zerklüftungen der Flöze; das Phänomen des feit zwei Jahrhunderten 
brennenden „Berges“ bei Dudweiler ift ja allgemein bekannt. Auch an fchlagen- 
den Wettern fehlt es nicht, fo dafs in Bezug auf die Mühfeligkeiten und Gefahren 
des Bergbaues das Saarbecken mit Niederfchlefien obenan fteht unter den Stein- 
kohlenbecken Deutfchlands. 
Die Saarkohle ift im Allgemeinen von guter Qualität und je nach ihrem 
Vorkommen in dem liegenden oder hangenden Flözzuge fett und backend oder 
Sinter-, refpective magere Kohle. Die fetten Sorten verwendet man zur Keffel- 
feuerung, dann zur Cokedarftellung, mit befonderem Erfolge aber zur Leucht- 
gas-Erzeugung. Auch die Sinterkohle zeichnet fich durch ihre flammende Eigen- 
fchaft aus. Ueble Eigenfchaften der Saarkohle find: grofse Veränderlichkeit an 
der Luft und ftarke Rufsbildung. Die chemifchen Unterfuchungen von Heintz, fo 
wie die Heizverfuche von Dr. Brix, ergaben folgende Refultate: 
Chemifche Analyfen von Saarkohlen. 
| In ıoo Gewichtstheilen ge- 
trockneter Subftanz | 
SE er EN UrZB at Ne | 
  
  
  
  
  
  
Ort der Gewinnung © = rin Be 
= & | 20%6 | 
© u mes ©. | roller Kohle || 
= = En Bl Si | 
>= | | 
Gerhardgrube | | 
| Beuftflöz | 7238| 446 | ı15'05 8-11 7'03 
Hemtichllöz =... [76:20:15 470 114. 13:29. 1783 682 
Heinitzgrube | | | | 
Biucherlozr 2.255 2 ==: 80:53 | 5'060 | 21:98 5 2:50: | 774 
Aiterhozeit. wur 22er 26785977: 0:5 Tor ie! r3:22 2.71 7.73 
Dudweilergrube | | | 
Natzmerfloze „rer des, | 83:03 | 519 | 9:66 1'52 7'95 
Beierflöz . . 2:89100292:97 29: 92530 | 854 | 4:87 7'406 
| | | 
  
  
Der Stückkohlenfall fchwankt bei der Fettkohle zwifchen 45 und 60 Per- 
cent, bei der mageren Kohle zwifchen 54 und 84 Percent. 
Der Steinkohlen-Bergbau an der Saar datirt erft von der Mitte des 
vorigen Jahrhundertes. Zwar wurden laut urkundlicher Mittheilung fchon im Jahre 
1529 dort Kohlen gegraben, allein der eigentliche Bergbau, und zwar mit Stollen- 
förderung (wie heute noch vielfach) begann erft, als unter dem Fürften 
Wilhelm Heinrich von Naffau-Saarbrücken in den Jahren 1750 bis 1754 fämmt- 
licheKohlenlager fiscalifch wurden. Seit 1815, das heifst, feitdem der überwiegende 
Theil der Gruben in das Eigenthum des preufsifchen Staates übergegangen, war 
die Entwicklung eine rafchere. 1830 wurde die erfte Dampfmafchine dem Stein- 
kohlen-Bergbaue dienftbar gemacht, 1838 die erfte Tiefbau-Anlage mit Walffer- 
haltungs- und Förder-Dampfmafchine angelegt, 1861 die horizontale Seilförderung, 
1867 die Gefteins- und Bohrmafchine eingeführt. 
Noch beffer, als diefe Daten, läfst nachftehende Tabelle über die Production 
den Auffchwung erkennen, welcher fich in diefem Jahrhunderte, befonders aber 
in dem letzten Jahrzehnte vollzogen. 
  
 
	        
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