Full text: Mineralische Kohle (Heft 74)

   
Mineralifche Kohle. 93 
Bei ge für die Bea Gruben zu Saarbrücken beftehenden Knapp- 
ine betrug der Zufchufs des Staates im Jahre 1872 bei einer durch- 
Anzahl von 19.904 anf den Werken befchäftigten Arbeitern 215.324 
2.987 fl. ö. W. Silber). 
ahre 1871 war der Beitrag des Staates nur 120.722 Thlr. 5 Sgr. Die 
esfelben durch eine erhöhte Beitragsquote für den Kopf der Arbeiter 
wurde ne durch die finanzielle Lage des Vereins, welche in Folge der 
vährend der Kriegszeit der Vorjahre erlittenen Einbufsen und manigfachen 
Schädigungen fich ungünftig zu geftalten drohte. Zugleich ift mit diefem ver- 
mehrten Zufchufse eine beträc htliche Erweiterung er Leiftungsfähigkeit des 
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Vereins erreicht worden, welche zum Vortheile der Arbeiter die Erhöhung der 
Invaliden-, Witwen- und Waifen-Unterftützungen, fowie der Krankenlöhne ge- 
ftattet. Im Jahre 1872 wurden unterftützt be ei dem Saarbrücker Knappfchaftsvereine 
ı166 Invaliden, 1455 W itwen, 2622 Waifen mit einem Geldhettage von zufammen 
189. 3 
383 Thlrn. (284 en a fl.); dieKoften für Gefundheitspflege beliefen fich auf 
71 Thlr. 10 Ser. 6 Pf. (150.857 fl.) 
Die Beförderun 
r Zweck, durch welchen die Sefshaftigkeit der Arbeiter, in der die Vor- 
g zur Erreichung eines dauernden Wohlftandes für den Arbeiterftand 
erkannt werden mufs, erftrebt werden foll. Zur Erlangung des angeftrebten 
Zweckes find auf den ee entweder Arbeiterhäufer auf eigene Rechnung 
erbaut und an Arbeiter vermiethet und käuflich überlaffen, oder es find Geldvor- 
Al 
g der Anfiedlung der Arbeiter ift ein auf den Staatswerken 
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hüffe und Prämien an geeignete Arbeiter zum Baue von Häufern auf deren eigene 
Rechnung gewährt worden. Diefs letztereVerfahren ift das auf Staatswerken meift 
   
angewandte. 
In dem Saarbrücker Bezirke find feit dem Jahre 1842 bis 1871 mit Hilfe 
rämienfumme von 611.585 Thlr. und Benjeb> nsfummen von a 277 Thlrn. 
.ı Pf. aus der Knappfchaftscaffe und 296.745 Thlr. aus der Staatscaffe 3081 
fer erbaut worden. Im Jahre 1872 ift dafelbft der Bau von Arbeiterhäufern 
rheblich vorwärts gegangen, indem 229 Wohnhäufer, für welche 54.500 Ehle: 
an Prämien verausgabt wurden, neu erbaut find. An unverzinslichen Hausbau- 
1: 
vorfchüffen zahlte die Staatscaffe an 177 Bergleute je 400 Thlr., alfo zufammen 
    
70.800 Thlr. 
Um auch den in gröfserer Entfernung der Werke angefeffenen verheira- 
theten Arbeitern und den unverheiratheten Arbeitern, welche in der Nähe des 
Werkes ein gutes Unterkommen nicht finden könwen, eine paffend gelegene und 
nicht koftfpielige Wohnung zu bieten, find auf den Staatswerken, wo irgend das 
Bedürfnifs fich ergab, Lo girhäufer eingerichtet. In denfelben wird. den Arbeitern 
gegen geringe V ergütung Obdach und Schlafftä ätte, fowie ein gemeinfchaftliches 
Verfammlungszimmer und Küchen-Einrichtung zur Bereitung ihrer Speifen 
gewährt. Diefe Einrichtungen, welche im Allgemeinen viel von den Arbeitern be- 
nutzt werden, haben namentlich Anklang gefunden, nachdem auf den mit den Wer- 
ken in Verbindung ftehenden Effenbshnen. Arbeiter-Eifenbahnzüge mit ermäfßsigten 
  
  
Fahrpreifen eingerichtet worden find. 
Wie auf das materielleWohl, fo wird auch Seitens der Bergverwaltung auf 
die Hebung des fittlichen und intellectuellen Zuftandes der Arbeiter hingewirkt 
Es sind demnach auf den Staatswerken en getroffen, durch 
elche Gelegenheit gegeben wird zum Lernen für die Kinder d r Arbeiter, fowie 
zur Fortl bildinig und Uel ung des Gelernten für die Arbeiter fell m 
Die Eittwicklang der bereits beftandenen und die Errichtung neuer Ele- 
mentarfchulen, welche von der Bergverwaltung gefördert und unterftützt wird, if 
eine hieher gehörige Mafsnahme. 
Für de Verwerthung und Befeftigung der in den Elementarfchulen erwor- 
benen Kenntniffe dienen die Foribildungs- und Werksfchulen, für deren Anlage 
und Einrichtung bei den Staatswerken von der Verwaltung Sorge getragen wird 
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