Full text: Mineralische Kohle (Heft 74)

    
    
     
    
    
    
     
      
   
  
  
  
  
     
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
  
     
    
152 J. Pechar, Dr. A. Peez. 
Kohlenverfrachtung der Bahnen des erzgebirgifchen Braunkohlen- 
beckens. 
  
  
  
  
  
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1806 | 448 550 | 90.810 | 200.000 127.400 30.340 
1807 | 083.300 | 150.350 | 307.200 168.150 50.960 
1868 770120 260.000 265.000 190.000 61.120 
1809 273932 275.000 | 310.900 280.000 56.035 
1870 | 1,190.970 | 392.380 340.400 | 367.280 90.850 | 
18712. 1127,494.043° | 525.244 | 297.250 510.725 100.824 
1872 1.787.928 | 704.021 308.787 511.812 203.308 
1873: 125 975.,00042197,041083, 2] 300.942 070 033 510.342 | 
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m Aus diefer Zufammenftellung ift zu entnehmen, dafs, wie die Verfrachtung 
im Allgemeinen, fo insbefondere auch die Ausfuhr nach Deutfchland von Jahr zu - 
Mn, Jahr zugenommen hat, und dafs die gröfsere Hälfte, im Jahre 1872 60 Percent 
des gefammten Transportquantums in das Ausland ging. 
Anfänglich vermittelte vornehmlich die Wafferftrafse der Elbe die Ausfuhr 
nach Deutfchland, jetzt aber überfchreitet die Kohle zumeift per Bahn die Grenze 
und zwar auf vier Routen: via Eger, Weipert, Bodenbach und Warnsdorf. 
An und für ieh möchte die Aufnahme der böhmifchen Braunkohle auf dem 
deutfchen Markte auffallend erfcheinen. Denn einerfeits liegen Steinkohlenlag 
von mitunter ausgezeichneter Befchaffenheit, wie das Zwickauer, das Waldenburger, 
das des Plauen’fchen Grundes bei Dresden ganz nahe den Punkten, an denen die ns 
Braunkohle deutfchen Boden betritt, weiter nördlich aber beherrfchen die mäch- 
tigften Steinkohlengebiete Europas mit ihren Producten naturgemäfs das Terrain: 
Oberfchlefien, das Ruhrgebiet und England. Anderfeits ift Oefterreich felbft, abge- 
fehen von Böhmen, nicht eben reich an gutem mineralifchen Brennmateriale und 
grofsentheils, vor Allem die Reichshauptftadt Wien felbft, hinfichtlich des Kohlen- 
bezuges noch immer von dem Auslande abhängig. 
Die Gründe zunächft für die Erfolge der böhmifchen Braunkohle in Deutfch- 
land liegen einmal in deren geringem Grubenpreife, deresim Vereine mit den gleich- 
falls niedrigen Frachtfätzen der deutfchen Bahnen bewirkt, dafs die Braunkohle felbft 
an der Oft- und Nordfee-Küfte auch bei Berückfichtigung ihres Brennwerthverhält- 
niffes fich noch billiger ftellt, als die Steinkohle, und ferner in ihrer vorzüglichen 
Verwendbarkeit für den Hausbrand, die Keffelheizung und zum Theile auch für 
die Leuchtgasbereitung. In dem Mafse, als fich die Erkenntnifs diefer beiden 
Vorzüge weiter Bahn bricht, in dem Mafse gewinnt die „Salonkohle von Dux 
| und Karbitz“, die „Falkenauer Gaskohle“ Verbreitung in Deutfchland und ihr 
j Debit dafelbft an Intenfität. 
Für gewiffe Gegenden dafelbft ift fie bereits zu einem Factor geworden, 
mit welchem bei der Verforgung mit mineralifchem Brennftoffe in alle Zukunft 
gerechnet werden wird. Dahin gehören hauptfächlich Sachfen, das öftliche 
Thüringen, die Harzgegend und die Provinz Brandenburg, alfo derjenige Land- 
er 
  
 
	        
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