Full text: Mineralische Kohle (Heft 74)

   
    
  
  
  
  
   
    
    
    
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
  
  
  
  
   
   
  
  
  
   
    
   
   
  
   
  
  
    
160 J. Pechar, Dr. A. Peez. 
Theile des erzgebirgifchen Beckens bei Mariafchein-Karbitz 60 bis 70 Klafter 
(13:80 bis 132°75 Meter), bei Dux - Brüx 20 bis 36 Klafter (37'93 bis 
68'27 Meter), während die tiefften Schächte im letztgenannten Reviere bis zu 
78 Klafter (151 Meter) reichen, anderfeits aber auch ein Theil der Flöze (bei 
Dux, Oberleitensdorf und Falkenau) durch Tagbau, wie in einem Steinbruche, 
abgebaut wird. Aufserdem ift Tagbau möglich bei Bias an dem Ausgehenden 
des Pilfener Steinkohlenbeckens, fowie auch bei verfchiedenen Muldenr des 
reichen Voitsberg-Köflacher Revieres (Lankowitz, Rofenthal, Schaflos etc.). 
Die gröfste Flözmächtigkeit ift nachgewiefen in den Braunkohlenbecken 
des Schylthales und des Erzgebirges nämlich in dem erfteren bis 90 Fufs 
(28:45 Meter), in dem letzteren bis zu 96 Fufs (30:34 Meter). Auch im 
Köflacher Reviere kommen fehr mächtige Flöze vor, nämlich bei Voitsberg bis 
60 Fufs (18:97 Meter), bei Rofenthal und "Schaflos fogar bis 96 Fufs (30'34 Meter 
Für Hraftniggift eine F lözmächtigkeit von 54 Fufs (1707 Meter), für Leoben und 
Sagor eine Tolche von 30 Fufs (9:48 Meter) nachgewiefen. 
Weit geringer ift die Mächtigkeit der Steinkohlenflöze. Eine Stärke von 
7EBuls (221 Meter) gehört hier fchon zu den Seltenheiten. Die meiften Flöze 
dürften zwifchen 2 und 6 Fufs (0°63 bis 1,90 Meter) wechfeln, und es wird eine 
folche Mächtigkeit wegen des leichteren Abbaues, welcher dann in der Regel eine 
Auszimmerung der Strecken nicht erfordert, oft einer viel gröfseren F lözftärke 
vorgezogen, deren reines Entkohlen doch nur in den feltenften Fällen möglich itt. 
Gleichwie die meiften öfterreichifchen Steinkohlenreviere in Bezug auf 
Mächtigkeit derFlöze hinter den englifchen, Helefehen und deutfchen Bauch 
ftehen, % ift dasfelbe hinfichtlich de *r Regelmäfsigkeit de rFlözlagerung derFall. Das 
a Revier befteht aus einer Anzahl getrennter Mulden, die einen nur wenig 
nachhaltigen Betrieb geftatten. Verw erfungen find faft in allen Revieren häufig, 
und Barke Wafferzuflüffe und fchlagende Wetter vertheuern den Abbau in den 
meiften Gegenden, befonders aber im Oftrauer Reviere. Böfe Wetter find übri- 
gens dort am häufigften, wo die | beftbackende Fettkohle gefunden wird. 
Von Belang für den Werth der Kohle erfcheint deren Korngröfse. Am günftig- 
ften bei Steinkohlen ift der Stückfall im Becken von Jaworzno, wo 70 bis80 Percent 
Stückkohle gewonnen werden; dann folgen Kladno mit 20 bis 60 Percent, Karwin 
undOrlau mit 50 Percent, Rakonitz mit 40 Percent, Pilsen mit 25 bis 50 Percent, 
Radnitz mit 35 Percent, Schatzlar mit 30, Ostrau mit 6 bis 46 und Roffitz mit 
3 his 44 Percent, Stiickkohle. Unter den Braunkohlen fteht Köflach-Voitsberg mit 
85 bis 92 Percent Stückfall und Oberleitensdorf im e erzgebirgifchen Reviere mit 
80 bis 90 Percent an der Spitze; auch Falkenau hat so Percent Stückkohle 
und 20 Percent Kleinkohle; ferner Karbitz-Mariafchein 68 Percent Grofskohle, 
22 Percent Mittelkohle und ıo Percent Kleinkohle; Dux-Bilin 50 bis 60 Percent 
Stückkohle, Brüx 55 Percent, Sagor in Krain 55 Percentund Leoben in Steiermark 
50 Percent Stückfall. 
Was die Qualität betrifft, fo liegen zwar vielfache Analyfen der öfterreichi- 
fchen Kohlengattungen vor, doch beziehen fich diefelben wohl in noch höherem 
Grade, als bei alten Kohlenländern auf einzelne Fälle und können fchwerlich für 
den Durchfchnitt der Förderung eines Reviers gelten. Sehr zu beachten ift ferner, 
dafs der Werth einer Kohle durch den Zweck, dem fie dienen foll, beftimmt wird. 
Leichte Backfähigkeit, Gasgehalt oder geringer Afchengehalt können defshalb 
einer Kohle gröfseren Werth verleihen, auch wenn ihre Heizkraft eine mindere 
fein follte. Diefs vorausgefchickt, bemerken wir, dafs der gewöhnlichen Annahme 
zufolge einige ungarifche und mährifche Steinkohlengattungen Steyerdorf-Anina, 
Küntkiichen und Mährifch-Oftrau) hinfichtlich der Wärme-E ntwicklung an der 
Spitze ftehen; dann folgen Karwin, Schatzlar und Nürfchan im Pilfener Reviere. 
In nachftehender Ta belle geben wir nach der „Claffification der foffilen Kohlen 
in Oefterreich“ von Karl von Hauer einige Analyfen von Kohlen aus den wich- 
tigften Revieren. 
 
	        
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