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flärker war das Herauffchnellen der Eifenpreife im wichtigen Diftricte von Cleveland.
Während hier in den Jahren 1857 bis 1871 die Tonne Roheifen im Durchfchnitte
fich zwifchen 42 und 50 s. (21 fl. 16 kr. und 25 fl. 20 kr.) bewegte, {chlofs bereits
das Jahr 1871 mit einem Preife von 68 s. (34 fl. 27 kr.) für Eifen Nr. 3; letzteres
ftand Ende Juni 1872 bereits auf 100 s. (50 fl. 40 kr.) und ging im September auf
110, 115, ja in einigen Fällen auf 120. (55 fl. go kr., 57 fl. 96 kr. und 60 fl. 48 kr.).
Eine folche riefige Conjundtur in Eifen mufste natürlich auf die Kohle in
hohem Grade anregend wirken. Wenn man bedenkt, dafs zur Erzeugung von
ı Tonne verarbeiteten Eifens durch alleStadien derFabrication circa 5 bis 6 Tonnen
Kohle benöthigt werden, fo wird man fich von der,Nachhaltigkeit diefes Antriebes
einen Begriff machen. Während im Jahre 1867 von der gefammten Kohlenförderung
Englands von 1044) Millionen Tonnen 28%/, Millionen Tonnen von der Eifen-
induftrie (1/, für Roheifen, 1, für Stabeifen) verbraucht wurden, fielen im Jahre
1872 bei einer Produdtion von 125'3 Millionen Tonnen nicht weniger als 40”,
Millionen auf den Confum der Eifeninduftrie. Letztere verbrauchte demnach im
Jahre 1867 25 Percent, in 1872 aber 32'4 Percent der gefammten englifchen
Kohlenförderung.
Gleichzeitig war es aber nicht allein die Eifeninduftrie, die mehr Kohle
verbrauchte, fondern der allgemeine Auffchwung fämmtlicher englifcher Induftrie-
zweige in 1871 und 1872 brachte eine ungemein gefteigerte Nachfrage nach mine-
ralifchem Brennftoffe mit fich. Die Induftriellen, denen von allen Seiten Aufträge
zuflogen, waren nur beforgt, fich die erforderliche Kohle zu fichern. Wofern fie
nicht fefte Lieferungsverträge mit den Kohlenproducenten bereits hatten, waren
fie froh, bei den letzten nur überhaupt noch anzukommen und bewilligten daher
jeden kreis.
Indeffen würden diefe Verhältniffe, fo acut fie auch auftreten mochten, doch
nicht genügt haben, um die Kohlenfrage in England bis in ihre tieffte Tiefe auf-
zuwühlen, wären nicht zwei weitere Ereigniffe hinzugetreten, denen man, wie vor-
auszufehen ift, einen’dauernden Einflufs wird zuerkennen müffen, — nämlich
die Arbeiterftrikes und die Beforgnifs vor einer näher rückenden
Erfchöpfung der englifchen Kohlenlager.
Auch bei Steigerung der Arbeitslöhne ging der erfte Anftofs von der
Eifeninduftrie aus. Als die Arbeiter in den Eifenwerken die glänzende Conjunctur
in diefem Gefchäftszweige wahrnahmen, fo glaubten fie ihre Zeit gekommen und
verabredeten Arbeitseinftellungen zur Erzielung höherer Löhne und kürzerer
Arbeitsdauer.
Das Beifpiel der Eifenarbeiter fand von Seiten der Kohlenarbeiter rafch
Nachahmung. Noch vor wenig Jahren waren die Löhne mäfsig gewefen. In
Durham und Northumberland erhielt im Jahre 1867 bei zehnftündiger Arbeitszeit
ein Häuer durchfchnittlich 6s. (3 fl. 2 kr.) per Tag, wobei allerdings Haus, Schule
und Kohle meiftens vom Gewerken beftritten wurden; gewöhnliche Gruben-
arbeiter ftanden fich bei zwölfftündiger Arbeitszeit auf 44, s. (2 fl. 27 kr.) per
Tag. Aehnlich waren die Löhne in den übrigen Kohlenrevieren Englands.
In dem Jahre 1872 gingen jedoch die Löhne in der Art in die Höhe, dafs
die Werkleute im weftlichen Yorkfhire bei nur vier Arbeitstagen 2 Pfund Sterling
(20 fl. ı6 kr.) per Woche, und in Wigan bei Manchefter fogar 2 Pfund Sterling
ı0 s. (25 fl. 20 kr.) per Woche erhielten. Im Norden wurden für fiebenftündige
Grubenarbeit bei 245 Arbeitstagen im Jahre gleichfalls per Woche 2 Guineen (24.
gezahlt, was einer Löhnung von 70 Kreuzern Silber per Stunde entfprechen würde!
Und dabei find Wohnung, Kohle und Unterricht frei. Man nimmt an, dafs im Allge-
meinen in England in den letzten beiden Jahren durch Erhöhung der Löhne ein
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Betrag von 1 s.6.d. (75:6 kr. öfterr. Währ. Silber) zu den Geftehungskoften von
ı englifchen Tonne Kohle hinzugetreten itt.
Vergleicht man nun diefe Löhne am Schluffe des Jahres 1872 mit denen
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von 1867, fo ift derUnterfchied beträchtlich genug. Man kann die Lohnfteigerung
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