28 J; Dechaär; Dr. A. Peez.
für die anderen Länder einen kleinen Theil am Welthandel in Kohle zu erkäm-
pfen. Für Deutfchland, welches, vonWeftphalen aus, nach den Mündungen desRheins
und der Wefernicht weit hat, wäre diefs leicht, für Oefterreich zwar fchwieriger,
aber nicht unmöglich; eine Frage, die wir fpäter kurz befprechen werden.
Ueber die Einzelheiten des englifchen Kohlenexportes gibt folgende
Tabelle Auffchlufs:
Englands Ausfuhr an Kohle und Coken.
|
| Menge Werth
} MER 2 FE en ö BEE BEE
Nach | 1872 | 1873 1872 1873
| englifche Tonnen Pfund Sterling
Rußland 7 2°. 796.178 | 613.831 625.170 652.489
\ > |
Schweden und Nor-
WERDEN I 705.308 788.782 603.998 | 813.129
Danemarke ı 041.508 589.512 | 460.188 576.123
Deutfchland.e 3. 2,113.589 1,074.397 3
Holland 2 0.0.7235. 471.459 467.147
Eraukreich? v0. 2,191.855 2,475.049 |
Spanien und die |
canarifchen Infeln. 037.046 | 613.023
Italenr 00. 928.870 | 796.930 |
Brafilien ea 329.584 395.249 |
Britifch-Indien . . 549.480 540.118 |
Uebriges Ausland . 3,773.011 3:077.095 |: 3 |
Summe 13,198.494 | 12,0632.333 | 19:44.2:321 |: .13,205.018 |
Unter der Rubrik „Andere Länder“ find die wichtigften: Egypten mit
einem Empfang von 451.912 Tonnen im’ Jahre 1871, ferner Weftindien mit
457.212 Tonnen, die Türkei mit 277.004 Tonnen, Britifch-Nordamerika mit
189.274 Tonnen, die Vereinigten Staaten mit 151.848 Tonnen; Malta erhielt
186.957 Tonnen, Gibraltar 131.331 Tonnen, Peru 109.393 Tonnen, Chili 101.203
Tonnen, Uruguay 96.648 und China 90.575 Tonnen. Oefterreich bezog von
England 85.0160 Tonnen Kohle und 7.104 Tonnen Coke, die Donaufürften-
thümer, welche ihren Kohlenbedarf früher oder fpäter von Oefterreich entneh-
men werden, 38.704 Tonnen Kohle u. f. w.
Wie aus obiger Tabelle folgt, macht fich die Theuerung der englifchen
Kohle in den Abfatzverhältniffen derfelben bereits geltend. Zwar behalten
jene Länder, welche vermöge ihrer natürlichen Befchaffenheit die einheimifche
Production nicht bedeutend fteigern können, wie z. B. Frankreich und Scan-
dinavien, ihre gewohnten Einfuhrmengen bei oder erhöhen diefelben noch,
wie letzteres namentlich bei Schweden der Fall war, deffen blühende Eifen-
induftrie auch in 1873 vergröfserte Mengen von Kohle und Coke bedurfte.
Wo aber die einheimifche Kohlenprodudtion bereits entwicklungsfähig und
leiftungskräftig ift, wie z. B. in Deutfchland, da ift eine nicht unwefentliche
Abnahme des englifchen Imports zu bemerken, und dasfelbe gilt für folche
neutrale Märkte, wo bisher die englifche Kohle mit der Kohle anderer Länder
zu concurriren hatte, wie z. B. in Holland. Im Ganzen hat jedoch England,
ungeachtet der enormen Preisfteigerung, feine Abfatzmärkte mit ftaunens-
werther Kraft und Zähigkeit feftgehalten, worin der ficherfte Beweis für das
Gewinnbringende des englifchen Kohlenhandels erblickt werden mufs. Im An-
fang 1874 ift die Ausfuhr englifcher Kohle wieder geftiegen. Sie betrug bis
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