Full text: Mineralische Kohle (Heft 74)

   
   
  
  
  
    
   
     
   
   
    
   
    
    
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
     
     
      
    
    
    
  
  
       
   
     
J. Pechar, Dr. A. Peez. 
1871 872 
Schuylkill . ee 1:7 
Wyoming 12 15 
Lehigh 0'4 0'5 
17 
Den ftärkften örtlichen Verbrauch oder, was dasfelbe fagen will, die bedeu- 
tendfte Induftrie hat demnach das Schuylkill-Becken, aber der Fortfchritt ift 
rafcher im Wyoming-Reviere. 
In den Anthracit-Kohlenfeldern öftlich der Alleghany’s waren im Jahre1870 
30.500 Arbeiter befchäftigt, welche 14°5 Millionen Tonnen Kohle förderten. 
Was die Unfälle der Bergleute betrifft, fo kamen auf 30.550 Tonnen Kohle 
ı Todter, auf 18.350 ı Verwundeter, auf 81.790 ı Witwe und auf 20.070 Tonnen 
ı Waife. Im Ganzen verunglückten von 30.500 Arbeitern 535, alfo 17 Percent, 
wovon 129 ftarben. Durch Explofion von fchlagenden Wettern oder Spreng- 
mitteln wurden 30 Percent fämmtlicher Unfälle verfchuldet. 
Die Löhne waren in den letzten Jahren für Häuer 13 Dollars Banknoten 
oder rund 26 Gulden per Woche. Taglöhner in der Grube erhielten gegen 
ıı Dollars, aufser der Grube Io Dollars. Im Jahre 1874 waren jedoch die Löhne 
wefentlich zurückgegangen und während vorher zahlreiche Bergarbeiter aus Eng- 
land nach Amerika gezogen waren, fanden zu Beginn des Jahres 1874 Rückwan- 
derungen aus Amerika nach England ftatt. 
Was die zur Ausbeutung der mächtigen Anthracitlager der Vereinigten 
Staaten gefchaffenen Anlagen betrifft, fo ftehen hier in erfter Reihe die zahl- 
reichen Transportlinien, die nach allen Richtungen auslaufen. Zuerft ftreichen 
die Bahnen durch die Reviere felbft, kreuzen diefelben quer, durchziehen fie oder 
folgen ihnen feitwärts. In zweiter Reihe vermitteln kurze Bahnen die Verbindung 
o- 
mit den nächften Flüffen und Canälen. In dritter Reihe folgen dann die eigent- 
lichen Hauptlinien, welche zumeift nach den grofsen Fabriks- und Hafenpl 
an der atlantifchen Küfte zielen. So hatte fchon vor Jahren das Schuylkill-Becken 
neun Eifenbahnverbindungen und aufser dem Susquehanna nicht weniger als vier 
Canäle zu feiner V erfügung: das Shamokin-Becken gleichfalls neun Eifenbahnen, 
drei Canäle und in noch gröfserer Nähe den Susquehanna. Das Woyming-Bec 
endlich ift vom Susquehanna- und North-Branch-Canal durchzogen, und aufserc 
führen fechs Bahnen theils zu Ladeftationen an den benachbarten Canälen, thei 
direct nach den hauptfächlichften Confumtionsplätzen. 
Die Entfernung von Mauch-Chunk nach New-York beträgt je 
gewählten Transportftrafse 209'2 bis 273'5 Kilometer oder 130 bis 170 
Meilen, nach Philadelphia ı62'5 bis 212 Kilometer oder 101 bis 133 
Meilen, nach Baltimore 3218 bis 402'3 Kilometer oder 200 bis 250 
Meilen. Diefe Entfernung ift immer noch zu grofs, um einen fchwungl haften nA: US- 
fuhrhandel der amerikanifchen Kohle gegenüber der Concurrenz der en 
Kohle zu ermöglichen. Während die englifchen Kohlen in Newcaftle oder 
Cardiff mit ganz unbedeutendem Landtransporte faft unmittelbar aus ee Grube in 
das Schiff geladen werden, tritt bei der Kohle der Vereinigten Staaten durch den 
Landweg von 210 bis 215 Kilometern Länge, möge derfelbe nun per Bahn oder 
Canal zurückgelegt werden, immerhin eine Vertheuerung des Productes um circa 
66 Percent de Grubenpreifes ein. Beziffert man den letzteren rund mit 3 Dollar: 
oder 6 Gulden öfterreichifcher Währung, fo kommt gute Kohle mit Hinzurechnung 
von 2!/, Dollars Transportkoften und 3), Dollar für Abgang und Spefen, bis zu den 
atlantifchen Häfen New-York, Philadelphia oder Bofton 
lars oder 12 bis 14 Gulden per Tonne. 
Die Concurrenz der fremden Kohle it durch eineu Zoll von ı!/, Dolla. 
per englifche Tonne erfchwert, und es fanden neben den billigeren Kohlen- 
gattungen aus der englifchen Colonie Neu-Schottland nur die beften englifchen 
Schiffs- und Cakohlen in mäfsigen Poften Eingang. Englifche Gaskohlen wurd 
  
tzen 
  
  
  
  
geftellt, auf 6 bis 7 Dol- 
> ın 
5° ei 
      
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.