Full text: Mineralische Kohle (Heft 74)

56 J. Pechar, Dr. A. Peez. 
Kohle reichen faft an das. Unglaubliche, doch dürfte den Nachrichten des 
bewährten Reifenden voller Glaube zu Schenken fein. Die Kohlen- und Eifen 
diftriete ziehen fich faft ununterbrochen durch alle Provinzen des Reiches von 
den füdweftlichen Alpenländern bis zur grofsen Mauer. 
In der ProvinzP e-tfchi-lifinden fich im Thale vonTfchai-tang, 50 englifche 
Meilen (8o Kilometer) weftlich von Pe-king, zahlreiche mächtige Lager eines 
Anthracites mittlerer Qualität innerhalb gefchichteter Geb von wenigftens 
7000 engl. Fufs (213 3 Me eter) Stärke reichlich vertheilt, und es bleibt fehr zu 
an dafs die hie er fo verfchwenderifch aufgehäuften Schi N 
felbft gröfstentheils zerftörtund zerworfen wurden. Die in diefem Becken; 
Kohle, deren Grubenpreis Io’; Ta&äl per 100 Pikul RABEB fl. 02°5 kr. per metrifche 
Tonne beträgt, ne lant in den gröfsten Quantitäten in die Hauptftadt des chineh- 
{chen Re es E dafs jedem fremden Befucher der Stadt die langen Züge der mit 
diefer Kohle er Kameele und Efel auf den Strafsen in der Nähe von 
Pe- king auffallen. Aufser dem Becken von Tfchai-tang ift für die Intereffen ‚der 
Fremden nur noch jenes von Kai-ping, 80 engl. Meilen (128 Kilometer) öftlich 
von Tian-tfin, von Belang. 
Die Provinz Schan-tung enthält jene Kohlenfelder, welchen es vor 
Allem befchieden fein wird, zu einer Bedeutung für die Bedürfniffe der Seehäfen 
und der Seedampfer zu gelangen. Die Vortheile diefer Kohlenfelder beftehen in 
der befferen Qualität des Bre a der namhaften Zahl der Lager, in 
ihrer grofsen Nähe aneinander, fowie ganz befonders in deren regelmäfsiger 
Schichtung und ihrer bedeutenden horizontalen Ausdehnung. Auch find die 
Kohlenlager Schan-tungs verhältnifsmäfsig nur fehr wenig geftört. 
  
  
  
tze von der Natur 
    
   
ewonnene 
  
  
     
  
Die Provinzen am unteren Jang-tfe-kiang und füdlich von deffen Mündung 
find, was die Vorkommen von Kohle anbelangt, nur von untergeordneter Be- 
deutung. 
Hu-nan ift die erfte Provinz Chinas, von deren grofsem Kohlenreichthume 
die Fremden Kenntnifs erhielten, und es nehmen ihre Kohlenfelder, welche im 
Süden vorzüglichen Anthracit und im Norden bituminöfe Kohle führen, wahr- 
[cheinlich nicht weniger als ein Drittel der Provinz ein. Es kann daher diefer 
Kohlendiftridt bezügl ich feiner Ausdehnung neben Pennfylvanien geftellt werden. 
Derfelbe verforgt die ganze Provinz Hu-pe ‚fowie auch bereits feit mehreren 
Jahren die Jang-tfe-Dampfer mit dem nöthigen Brennftoffe. Die Kohlenfelder Hu- 
nans werden zweifelsohne in Zukunft an Bedeutung gewinnen und dann einen 
grofsen Theil von Centralchina in weit ausgiebigerem Mafse 'euerungsn 
rial verfehen, als diefs gegenwärtig der Fall ift. Eine befchr 
  
    
  
  
ege g Eifeninduftri 
welche fich in Zukunft fiche rauch erweitern wird, fteht mit den Kc De 
in Verbindung. Die Seehäfen aber dürften nur dann von dem Reichthume Hu:nans 
Nutzen ziehen, wenn dieKohlenfelder durch eine Eifenbahn mit Canton verbunden 
werden, da die Kohle von Hu-nan an der Mündung des Jang-tfe nicht im Stande 
fein würde, mit jener von Schan-fi und Schan-tung Beaehen Preis zu halten. 
Das kohlenführende Terrain von Sz’-tslıwan hat eine Ausdehnung von 
100.000 englifchen Quadratmeilen (260.000 Quadratkilometer); doch 
Kohle zu tief, um einen vortheilhaften Abbau fichern zu können, auch kt der 
dort gewonnene Anthracit an Qualität (pe der übrigen Provinzen des Reiche Sn 
beträchtlich nach. Deffenungeachtet ift diefes Kohlengebiet ein Segen 
Bewohner der Provinz, indem es diefelben mit billigem Brennitee in a 
Mengen verfieht, wenn auch an einen Export diefer Kohle auf dem u tfe-kiang 
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ftromabwärts nicht gedacht werden kann, da diefelbe dort mit dem befferen Pro- 
ducte der Provinz Hu-nan niemals erfolgreich concurriren könnte 
Auch in Yünnan, der füdwettichften und an Mineralien vermuthlich 
eichften Provinz Bine finden fich mächtige Lager eines guten en re 
— unmittelbar in der Nachbarfchaft von Kupfer, Zinn, Zink, Blei und anderen 
Metallen vorkommt. 
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