Mineralifche Kohle.
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durch fonftige Unglücksfäle . . 6
Unverhältnifsmäfsig bedeutend gegenüber den anderen Kohlenrevieren
ift dieZahl der in fchlagenden Wettern Verunglückten. Ueberhaupt verunglückten
bei einem Arbeiterftande von 64.186 Köpfen 195 Mann. Im Durchfchnitte kam
daher auf je 329 Arbeiter ein Unfall, das ift 0'304 Percent.
Befondere Aufmerkfamkeit wird im Ruhrbecken der Heranbildung tüch-
tiger Betriebsführer, Steiger und Markfcheider gefchenkt. Es beftehen zu diefem
Zwecke zwei vorzüglich geleitete Bergfchulen zu Bochum und Effen, welche von
der Weftphälifchen Berg-Gewerkfchaftscaffe unterhalten werden. In jüngfter Zeit
find noch eine Anzahl von Bergvorfchulen (bis jetzt 10) zur Ausbildung von
eigentlichen Grubenarbeitern hinzugetreten.
Worin das Kohlengebiet der Ruhr nun unbeftritten den Vorzug vor allen
übrigen Koblenbecken des continentalen Europas (vielleicht mit einziger Aus-
nahme der belgifchen) verdient, ift fein Communicationswefen. Von den für den
kleinen Verkehr fo wichtigen Kunftftrafsen kamen dort fchon im Jahre 1862 circa
zwei Meilen (15 Kilometer) auf die Quadratmeile. Nicht minder begünftigt ift
das weftphälifche Kohlenbecken in Bezug auf die Wafferwege. Die Ruhr, feit
1770 von Langfchede an fchiffbar und in neuerer Zeit durch die Wafferbauten
Nobilings prakticabler gemacht, durchzieht den füdlichen Theil des Beckens der
Länge nach, während der Rhein den weftlichen Rand desfelben befpült und in
den Häfen von Ruhrort und Duisburg jährlich fehr beträchtliche Quantitäten von
Steinkohlen zum Transporte übernimmt.
Im Jahre 1872 wurden verfrachtet
im Ruhrorter Hafen . . 1,144.349 metrifche Tonnen,
„ Duisburger Hafen . 439.101 . »
Summa ..:. 1,583.450 metrifche Tonnen
oder 10 Percent der Jahresprodudtiion, ein Quantum, von welchem etwa der
fechfte Theil auf der Ruhr angefahren wurde.
Im Allgemeinen zwar hat der Steinkohlenverkehr auf dem Rheine in
Folge der Entwicklung des Eifenbahnnetzes und des Billigerwerdens der Bahn-
fracht an feiner Bedeutung eingebüfst, dennoch aber bildet der Rhein in dem
Communicationswefen des Ruhrbaffins noch immer einen der Hauptfactoren,
entlich mit Rückficht auf den Kohlenexport nach den Niederlanden. Auch
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dürfte die kürzlich erfolgte Einführung der Tauerei auf dem Niederrheine den
Kohlenverkehr auf dem mächtigen Strome neu beleben.
Nichtige Canalverbindungen kommen, abgefehen von dem kleinen Rhein-
Ruhrcanale der Kohleninduftrie an der Ruhr bis jetzt nicht zugute. In den
letzten Jahren jedoch hat fich eine lebhafte Agitation für die Herftellung des
fogenannten Emscher Canales, der den Rhein mit der Unterwefer und Unterelbe
verbinden foll, geltend gemacht, ein an fich altes, aber höchft bedeutfames Pro-
jedt, welches wiederum dem hochverdienten Präfidenten des „Vereines zur
Wahrung der gemeinfamen wirthfchaftlichen Intereffen im Rheinlande und Weltt-
phalen“, Herrn W. T. Mulvany in Düffeldorf, feine meifte Förderung
verdankt. Für die allernächfte Zeit fchon wurde in Verfolgung diefes Projedtes die
Führung einer Wafferftrafse vom Rheine landeinwärts bis zur Höhe von Dortmund,
alfo durch dennördlichen Theil des Kohlenbeckens, wo fich zur Zeit die bedeutend-
ften Tiefbau-Anlagen befinden, ins Auge gefafst. Diefer Canalabfchnitt würde alfo