Full text: Thierzucht (Heft 62)

   
  
10 Johann Pohl 
beiden Racen um den Einflufs auf die öfte ni ifche Pferdezucht ift als eineı 
der wichtigften Erfolge der internationalen Pf :-Ausftellung hervorzuheben. 
Gleichzeitig und im Zufammenhange mit der internati l ferde-Aus- 
   
ftellung follte auch der Renn- und Trabfport feinen Platz 
Wettrennen und. Trabwettfahren. 
Die Tüchtigkeit eines Pferdes wird fich felbft bei gründlichfter Kenntnifs 
der Natur desfelben im Allgemeinen und bei tiefftem Scharffinn kurzweg nur an- 
nähernd beftimmen laffen und einer blofsen äufseren Daun, werden in der 
Regel Vorzüge und Mängel unentdeckt bleiben, die, nach längerem Gebrauche er- 
kannt, wefentlich den Werth nn Thieres modificiren önnen Das ift eine T 
fache, die jedem bekannt ift; ebenfo gut weifs aber auch Jedermann, dafs eine ent- 
fprech ae en chen einen viel tieferen Einblick in die Leiftungsfähi 
  
at- 
  
g- 
keit des Organismus ge ne. dafs mittelft einer Tour im Wagen oder mittelft 
eines Rittes ganz neue Seiten des Thieres enthüllt werden. Die einzelnen Organe 
und Körpertheile ‚ verfchie . in Form und Befchaffenheit, fowie ihre gegenfeitig 
Harmonie zeigenfich hier in ihrer Brauchbarkeit für den vorliegenden Zweck 
werden um fo mehr zielgerechte Verhältniffe befitzen mülfen, je gröfser diege 
Aufgabe war und je beffer diefelbe gelöft wurde. Der Pferdezücl 
eine feine Sache fehr fördernde Lage gefetzt; während ihm damit einestheils ein 
Mafsftab für die richtige Beurtheilung der Tüchtigkeit des Zuchtmateriales geboten 
wird, findet er andererfeits fo auch wieder Gelegenheit, die Pointe feiner zücl 
terifchen Leiftungen herauszukehren und daraus Nutzen ziehen zu können. Aber 
auch bei keinem Zweige landwirthfchaftlicher Thierprodudtion würde diefer Vor- 
theil gleich [chwerwiegend fein wie für die Pferdezucht. Hier gilt es in der Regel 
nicht fo fehr, blofs Thiere für die eigene Benützung und Abnützung zu gewinnen 
als zum erkanel) und dafür kann die Möglichkeit, diefelben in ihrem wahren 
Werthe dem Käufer ad oculos zuzeigen, nicht hoch genug angefchlagen werden 
Nicht, als ob damit gefagt fein follte, dafs es zum Beifpiel für den Rindviehzüchter 
b edeutungslos wäre, wenn er die Ausnützungsfähigkeit des Futters der feine 
Heerde ausmachenden einzelnen Individuen auf fo einfache Weife demonftriren 
könnte; auch er würde ohne Zweifel daraus Vortheile fchöpfen, aber wo er feiı 
ae ucte mehr felbft verwendet, kann er eher davon abfehen und findet 
elbft auf andere Weife Gelegenheit, fich von ihrem inneren Werthe Ueberzeugung 
zu verfchaffen. 
Wenn man von diefem Standpunkte aus. die Probe-Arbeiten auffafst, die 
den Pferden gelegentlich abverlangt werden, fo wird man fich der BeuG eugung 
nicht verfchliefsen können, dafs ihnen eine grofse Bedeutung zukommt; insbe- 
  
  
  
  
  
[ondere dort, wo es eih die Tüchtigkeit von Zuchtthieren zu erkennen, dee 
ee RE Be 
ın Form und Eigenfchaft verviel fältigen follen. Wird von den leichteren und ein- 
fache ar als A emProbefahren und Reiten oder Vorführen, abgefehen, fo find 
  
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es nn. las Wettrennen und Wettfahren, die hier in’s Auge gefafst werden 
follen. Diefen, namentlich aber dem erfterenvon beiden, werden zwar fehr häufig 
andere Motive zu Grunde gelegt, fo dafs es nicht fo fehr als Mittei zum Zweck, 
wie als Selbftzweck fich verhält; das darf uns aber nicht verleiten, feinen wahren 
Werth zu verkennen. Als einzi 
    
iges Mittel, womit dem Vollblut Gelegenheit 
ei 
gegeben werden kann, dafs es feine Vorzüge entfalte, mufs es, infolange edles 
Vollblut in der Pferdezucht gebraucht wird, als ein mächtiges Bindeglied in der 
ette jener Mafsregeln angefehen werden, die für ihr E mporblühen nicht unbe- 
ac chtet bleiben dürfen. Die Aufmeikfamkeit aller jener werden folche Anläffe 
fich ziehen, die in der Pferdezucht den bedeutenden wei 
  
l-annen 
’ erkennen. 
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In England, das in thierzüchterifcher Hinficht die höchften iftungen auizu 
weifen hat, find folche Tage Nationalfefte; das Parlament green Sit he 
läfst Gefchäfte und anderweitige 'erhandlungen ruhen, und aus allen Enden des ver- 
  
  
  
  
  
   
  
  
  
    
   
   
   
   
   
    
    
    
   
  
    
  
      
    
   
    
    
    
   
    
     
    
     
   
      
      
    
      
   
    
   
    
     
     
      
    
     
      
	        
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