Thierzucht. AT
Auch Italien betheiligte fich recht anfehnlich mit Bienenwohnungen,
Honig zentleerungsmafchinen und Produdten. Neben den zwar fehr lehrreichen,
aber Bi in’s Kleinliche ausartenden Tableaux von Prof. L. Sartori in Mailand
und demifonft vorwiegenden Mobilbau war es ganz intereffant, auch die primitiven
und aus einfachem Ruthe ngeflecht bechenden Biesenkarke zu fehen.
An Bienenwohnungen und Producdten war ae Ungarn recht anfehnlich
vertreten und hinter mehreren Objedten fteht eine bedeutende Jahresproduction.
Aus derSchweiz hatten fich mehrere Austteller theils mit Geräthen, theils
mit Produdten eingefunden; was die erfteren betrifft, find fie insgefammt nach
dem Principe des beweglichen W rateens conftruirt und die letzteren können
nur von einer forefältigen Pflege herrühre
Auch Frankreich fehlte nicht und war durch zwei Ausfteller mit Geräthen
und Produdten vertreten. Unter erfteren erregte ein Bienenkorb ausgeftellt von
E. Drozy in Bordeaux — wie er im Südweften Frankreichs von den Bauern ge-
braucht wird. die Aufmerkfamkeit — ein blofses Ruthengeflecht, das mit Kuhmift
überftrichen wird, al wohl mit zu den einfachften Formen von Bienenwohnun-
gen gehören.
Aufser Englands eigenartigen und mit Scrupulofität conftruirten vier
Bienenwohnungen hatte Dänemark gleichfalls eine, und zwar einen Pavillon für
vier Völker und daneben fehr fchöne P Zoudte ausgeftellt undin der ruffifchen
Abtheilung für landwirthfchaftliche Mafchinen fand man einen originellen Lager-
ftock für Wanderbienenzucht neben einem finnigen Schw enlarge In der bel-
gifchen Collectivausftellung war gleichfalls dr Bienenzucht durch Aufnahme
einiger einfacher Geräthe gedacht und Spanien, Portugal etc. fuchten in Pro
ducten die Pflege diefes Zweiges in den betreffenden Ländern zu verfinnlichen
Unter den Hilfsmitteln zur BienenzuchtftehtobenandieBienenwohnun 8
deren eine ftattliche Zahl beigebracht worden ift. So viel ihrer auch da sein
mochten, find doch wenige ganz gleichmäßsig conftruirt und unterfcheiden fich bald
nach der einen, bald nach der anderen Seite von einander. Kein darin angelegter
neuer Gedanke kann indefs für fo bedeutend bezeichnet werden, um dem Betriebe der
Bienenzucht eine neue Richtung zu geben; durchwegs befchränken fie fich auf
die weitere Verarbeitung der Dzierzon’fchen Idee und fuchen blofs in der Con-
firution der Natur der Biene und den jeweiligen Verhältniffen Rechnung zu
tragen. Im Allgemeinen läfst fich fagen, dafs Ständer an Zahl die Lagerflöcke
überwiegen und erftere bald in zwei, bald in drei oder auch in vier Etagen ange-
fertigt werden, indeffen die mit drei die häufiger zu findenden find, wobei dann
die beiden unteren als Brut- und die obere als Honigraum dienen. Warmbau herrfcht
gegen Kaltbau weitaus vor; ebenfo ift die Anwendung von Rähmchen gebräuch-
licher als die von Trämchen, nur haben erftere oft die vierte und zwar untere
Seite offen. Was die Stockbreite anbelangt, fo ift fie keine conftante, meiften-
theils aber in Oefterreich 91/, Wiener Zoll und in Deutfchland ı0 Zoll — daneben
kommen aber Abweichungen auf und ab nicht felten vor. In Stärke der Wände
der Bienenwohnung wie auch im Materiale, aus dem diefelben bereitet werden,
exiftiren felbftverftändlich Unterfchiede je nach der Gegend, in der fie zum Ge-
brauche zu dienen beftimmt find. Deutfchland, Oefterreich, die Schweiz und
Dänemark ziehen Strohwände und hölzerne Doppelwände vor, während das unter
einen wärmeren Himmelsftrich liegende Italien fich lieber mit einfachen Holz-
wänden behilft. In Deutfchland facht man in diefer Frage auch noch nach anderen
Auskunftsmitteln. Dr. Käftner aus Bordesholm wählt zur Anfertigung der Wände
Torf, Protze aus Lockwitz Kork und M. Tittelin Hartenftein Holzftoff. Eine
verläfsliche Antwort auf die präcis und richtig geftellte Rentabilitätsfrage wird
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