95 J. F. Radinger.
entfallen daher bei beiden je 17 Quadratmeter Heizfläche und die reichlichen
Roft- und Rohr-Querfchnitte fichern ein verläfsliches Arbeiten.
Heizmantel und Cylinderkeffel gehen ohne Krebswand direct in einander
über. Die Rauchrohr-Wand ift aufgebogen und in den verlängerten Cylinderkeffel
eingeniethet, um welchen herum (mit einem eingelegten Zwifchenring) die Rauch-
büchfe fchliefst. Der untere Schlufskranz und die Feuerthür-Oeffnung find mit
eingelegten maffiven Quadrateifen verniethet und überhaupt kommt kein Winkel-
eifen am Keffel vor.
Bei den achtpferdigen (zwölfpferdigen) ift die Feuerbüchfe 0:66 (0:79) Meter
lang und 0'71 (0'95) Meter breit. Der Cylinderkeffel befitzt 1-82 (2’1) Meter Länge,
0.87 (0'9) Meter Durchmeffer und hat mit 8 Millimeter dicken Blechen dem inneren
Drucke von 5 Atmofphären zu widerftehen.
DieSicherheitsventile find amKeffel vertheiltund wohlangebrachtePutzlöcher
nebft einem grofsen Mannloche (mit verfteiftem Rand und fchmiedeifernen Decke]
und Bügeln) bei den Deckbarren geftatten das möglichfte Reinigen.
Zum Schutze gegen das Funkenwerfen liegt in der Rauchbüchfe ober den
Rohren ein Drahtgitter, welches den Vortheil der leichteren Reinigung bietet,
wenn es auch leichter verbrennt, indem es nicht wie eine oben fitzende Schorn-
fteinkappe von der Luft gekühlt bleibt.
Andere öfterreichifche Locomobilkeffel waren noch ausgeftellt von der
Fürt Liechtenftein’fchen Fabrik in Adamsthal, Bernhard Eichmann in
Prag und wenn ich mich recht erinnere der Mafchinenfabrik der k. k. Staatsbahn
in Refchitza.
Von diefen Firmen erhielt ich aber (im Gegenfatz zu englifchen und franzö-
fifchen Ausftellern) abfolut gar keine Mittheilungen über diefen Gegenfland, und
auch zum Selbftftudium wie-dort fehlte mir in Mitanbetracht der geringeren
Wichtigkeit die Zeit.