12 J. F. Radinger.
Flächen fteif hielt, und fo der
Corrofion vorbeugen follte,
die fonft an ähnlichen Stel-
len zu erwarten fteht. Aber
auch das Dichthalten wird
erleichtert, wo unbiegfame
Stöfse aufeinander treffen.
Die anderen Feuerrohr-
Flanfchen erfchienen aber
mit grofsen Halbmeflern ge-
krümmt, und ihre bedeutende
Anzahl mag wohl jene Ver-
längerung geftatten, welche
folche Rohre verlangen; über-
diefs werden mit diefer Ver-
bindungsart auch fämmtliche
Niethköpfe und Materialhäufungen der Wirkung des erften Feuers entzogen, wie
diefs fchon lange bekannt, wenn auch der Koftfpieligkeit halber nicht fehr ver-
breitet ift.
Die fämmtlichen Niethlöcher wurden angeblich mit den eigens zu diefem
Zwecke conftruirten Bohrmafchinen nach dem Biegen der Platten gebohrt, wodurch
die Bolzen die nicht verzogenen, fondern genau runden Löcher aufs Befte aus-
füllen können, wie man aus einer durchfchnittenen Niethung erfah, welche im
Keffelhaufe auflag. Nur waren dort Kupferniethen ftatt der eifernen eingefetzt
um durch die Farbendifferenz geleitet, defto beffer zu erkennen, was Niethe war
und was Blech.
An bemerkenswerthen Armaturffücken waren diefe Keffel mit je einem
Dampfventile verfehen, welches ganz fo wie bei den Galloway-Keffeln mit dem ge-
fchlitzten Sammelrohre ins Innere reichte; dann mit zwei getrennten, diredt be-
lafteten Sicherheitsventilen, nach jener bekannten Zeichnung des Manchefter
Keffelvereines, wo das Ventil am oberen Ende eines ziemlich hohen Rohres fitzt,
und welches von einem Bügel niedergedrückt wird, an dem die (9) Belaftungsfchei-
ben, dasRohrumgebend, hängen. Diefe Belaftungsweife hat aber, ab
der Unbequemlichkeit des Abnehmens und des leicht möglichen Excentrifch-
wirkens der Ringfcheiben den Hauptnachtheil, dafs das Probelüften defto
f[chwerer wird, je weiter der Dampfdruck von feiner Grenze entfernt ift. Unter
demrückwärtigen Ventile befand fich noch im Innern des Keffels ein Hebel, an
deffen langem Arm ein balancirter Schwimmer hing, und deffen Uebergewicht die
gefehen von
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Ventilplatte mittelft einer Druckftange heben follte, falls das Zutieffinken des
Wafferftandes denfelben trocken legte. Auch diefs ift eine wahrfcheinlich oft
verfagende Complication.
Ferner trug jedes Feuerrohr ein Meffing-Rohrftück oben auf
| der zweiten Trommel, auf welches ein Meffinghütchen mit fchmelz
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zus barem Deckpfropfen gefchraubt war, um das Feuer fchon bei
sus einem Tiefwaffer zu löfchen, welches immerhin noch einige Centi-
g ti
meter ober den Rohren fteht.
Die Schaum- und die Speifewechfel mündeten hier gerade fo wie bei den
Galloway-Keffeln vorne, fymmetrifch zu beiden Seiten, an der Stirnplatte oben in
der Mittel-Wafferhöhe, und jeder war im Innern mittelft eines horizontalen Rohres
fortgefetzt. Das Speiferohr hatte der Keffelaxe zugekehrte Schlitze und follte
beim Speifen den Wafferfchaum, der die Oberfläche deckt, zur en
ıtgegengefetzten
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Langfeite des Keffels ftofsen. hinfegen. Dort lag aber das Entfchaumrohr,