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Der Keffel von F. Schmidt in Halle. 49
Weil ferner jeder Schufs nur aus einer einzigen Tafel beftand, fo konnten
die Niethfugen unten hingelegt werden, wo fie die Afche bald bedeckt, fo dafs in
den Röhren nirgends eine Nieth- oder eine doppelte Blechftärke ins Feuer kommt.
Der Keffel hatte wohl ein Mannloch oben mit verfteiftem und eines unten
in derStirnplatte zwifchen den Rohren mit unverfteiftem Rande, aber noch keinen
Dom oder fonftige Armirung.
Der Keffel von F. Schmidt in Halle.
Ein einfacher Flammrohr-Keffel von 125 Meter Aufsen- und o'55 Meter
Rohrdurchmeffer bei 3:65 Meter Länge lag neben dem eben erwähnten im Hofe
der landwirthfchaftlichen Abtheilung. Er beftand aufsem aus drei Trommeln,
welche doppelt geniethete Längs- und einfache Rundftöfse hatten und wurde
hauptfächlich dadurch bemerkenswerth, dafs feine Innenfchüffe gleichfalls je aus
einer einzigen Tafel beftanden, deren einfache Längsniethungen jedoch abwech-
felnd rechts und bei dernächften Trommel links im horizontalen Durchmeffer lagen.
Ein. Boden war aufgebogen, der andere mit einem gedrehten Winkeleifen
eingefetzt, beide durch zwei Dreieck-Tafeln in den Ecken verfeift.
Den Dom fchlofs oben eine Blechdecke und ein durch einen Ring ver
ftärktes Mannloch befand fich gefondert am Keffel.
Er wog 1750 Kilogramm und koftete 420 Thaler.
Die öfterreichifchen Keffel.
Mit hoher Befriedigung konnten wir der Ausftellung neuerdings entnehmen,
dafs die Arbeit unferes Reiches nicht nur hinter keiner fremdländifchen zurück-
fteht, fondern im Gegentheile vielfach das Gepräge der Vollendung und der Mufter
giltigkeit trägt.
Diefes ift unter Anderem auch bei den Keffeln der Fall.
Originale, zielbewufste und zutreffende Conftrudion einigt fich mit gedie-
gener Ausführung und unfer gutartiges Eifen hilft für die Fernhaltung der aus-
wärtigen Concurrenz mit, welche fich thatfächlich (mit Ausnahme der Kleinkeffel
und Locomobile) hier keiner Erfolge erfreut.
Wohl ftellen fich die Centnerpreife fremdländifcher Keffel, einfchliefslich
Fracht und Zoll, oftmals billiger als das inländifche Fabricat, aber der Befteller
gewinnt dennoch Nichts, weil das nothwendige dickere Blech den geringeren
Preis überwiegt oder bei gleicher Stärke nur geringere Dauer in fich trägt.
Bei keinem Apparat foll aber weniger an den Mehrkoften für das befte
Material gefpart werden, als bei den Dampfkeffeln, und kein Eifen der Erde ift
beffer dafür geeignet (wenn auch die fchwedifchen Sorten Low-moor etc. ihm
gleichen) als unfer fteierifches Blech.
Daraus beftehen nun unfere Keffel ; mit Ausnahme der Feuerplatten arbeiten
folche an einzelnen Orten bereits über 30 Jahre im conftanten Betriebe mit hohem
Druck. * Faft nie kam bei uns eine Explofion in Folge des Bruches einer gefund
cheinenden Platte vor; Beulen bilden fich in Folge der Stichflammen, und Feuer-
rohre werden hier fo gut eingedrückt als anderwärts, aber nie rifs das Blech und
veranlafste ein Unglück, fondern es dehnte fich, zog fich und — hielt.
Ich habe felbft durch hundert Verfuche erhoben, dafs fich diefes Eifen
unter einer Ueberlaft eher auf die Hälfte des urfprünglichen Querfchnittes ftreckt,
* Ich kenne Keffel, welche zum Detftilliren von Erdwachs dienen, deren r'3 Meter
böden mit 4000 Kilogramm belaftet, feit fechs Jahren jeden zweiten Tag zur Rothgluth erhitzt
und nach jedem Auskühlen mit Hammer und Meifsel von der dicken Coaksfchichte gereinigt
werden — deren Neuberger Blech, obgleich geworfen und gefaltet, aber heute noch fchliefst.
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