Mil
||
58 J. F. Radinger.
Letzter Umftand führte hier zu der
Detailconftruction der Zufammenfetzung
des Keffels nach zwei Halb
cylinder, welche in den
Mer IR horizontalen Längsnähten
verbunden waren. — Der
obere Halbcylinder beftand
aus drei, der untere aus zwei Platten, und
letztere trugen an ihrem nach innen gebo-
genen Flanfchen mit zwifchengelegtem
Stemmblech die Verniethung Derart kam
nun allerdings kein gehäuftes Material ins
Feuer. Aber bei nicht fehr reinem Waffer
ift ein mächtiger Keffelftein Wulft hinter
jenen Kanten zu befürchten, die kein
Kreislauf fpült. Diefs macht dann felbtt-
verftändlich den erft erreichten Vortheil
rafch verfchwinden, wie man es an einigen
Keffeln in Oberfchlefien erfuhr, an welchen
diefes Detail zuerft erfchien.
Die Feuerung gefchah auf Bolzoroften (Ausführungsnummern 513 un
514). Es find diefs wenig (12 Grad gegen den Horizont) geneigte Treppenrofte,
deren Spalten von Afche und Schlackentheilen durch eine zeitweilige Schütt-
lung von Hand aus freigehalten werden, welche jeden zweiten Roftftab um circa
20 Millimeter zwifchen feinen ruhenden Nachbarn hebt.
Die frifche Kohle wird durch einen Kipptrog auf den Roft gebracht, und
theils durch das plötzliche Aufkollern, theils durch die Schüttelung und endlich
die Schürftange fo auf der ganzen Roftfläche vertheilt, wie diefs bei einem
gewöhnlichen Planroft gefchieht. Es kommt dabei das neue Material ftets auf
eine brennende Schichte und entzündet fich fofort, nur ift der Nachtheil um-
gangen, eine Heizthüre zu haben, welche für das Aufwerfen und Schüren zeit-
weife offen ftehen mufs.
Die Roftftabs-Enden find ftufenförmig gefchnitten, wodurch gröfsere Kohlen-
ftüicke von dem Hinabrollen bis auf das Schlackengitter bewahrt werden follen,
womit der Unterroft hier endet.
Schaulöcher zu beiden Seiten g
platte unterhalb des erften Abfatzes fängt die Kleinkohlen auf
allenfalls durchfallen. Diefe werden auf den unteren Rofttheil
verbrannt.
Bei den Ausftellungsroften lag der Obertheil wie in einer Vorfeuerung
unter der überwölbenden Stirnmauer der Keffelanlange und die erften qualmenden
Verbrennproducte konnten fich an der feuerfeften Decke, (welche die Einniethung,
des Rohrbodens forgfam untergriff) allenfalls noch entzünden. Der Unterroft, auf
dem es gewiffer rauchfrei brennt, lag aber frei unter dem Keffel und fandte auch
die ftrahlende Wärme zum Blech.
Aus dem Gefagten geht hervor, dafs ein Forciren des Feuers hier wohl
angeht, wo die frifche Kohle auf die brennende kommt, während fie bei andereı
fchiefen und Treppenroften nur durch die zurückzüngelnde Flamme in Brand
gerathen kann. Dagegen werden die Stäbe hier auch leicht verbrennen, wenn der
Roft nicht rein gehalten bleibt.
Der Roft geftattet, wie ich mich felbft verfchiedenen Ortes überzeugte, die
Verwendung des fchlechteften Brennmaterials, indem eine hohe Temperatur auf
ihm herrfcht. Die vollftändige Verbrennung, welche dadurch entfteht fichert die
volle Ausnützung der Heizkraft und mit dem einen höheren ökonomifchen Efect
eftatten die Ueberficht, und eine Blech-
f,. welche dort
efchoben und
oe
o-