Full text: Dampfkessel (Heft 55)

   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
80 J. F. Radinger. 
R. Wolf in Buckau bei Magdeburg verwendet einfache, auf Gufsfüfsen 
liegende, geradflammige Röhrenkeffel mit innerer Heizung in einem kreisrunden 
Feuerrohr. Diefes enthält den Roft und ift rückwärts miteiner Rohrwand gefchloffen, 
von deren oberem Theile eine Anzahl Siederöhren zur Rauch-Rohrwand läuft. 
Dort fchliefst fich eine gefonderte Rauchkammer an, welche oben den Schornftein 
trägt. Der Aufsenmantel, welcher dasFeuer und die Röhren umfchliefst, ift beider- 
feits mit angenietheten ebenen Abfchlufsböden durch aufsen umlegte Winkelringe 
verbunden. Diefe Böden find aber derart gefenftert, dafs vorne eine zweite auf- 
gefchraubte Stirnplatte mit der angenietheten Feuerbüchfe, den Röhren und der 
Rohr-Hinterwand herausgezogen werden kann, wenn letztere von ihrer Verfchrau- 
bung an der Innenfeite des Hauptbodens gelöst wurde. 
Das Rohrfyftem wird auf diefe Art für die Reinigung zugängig, welche von 
geeigneten Inftrumenten unterffütztfammt dem Wiederzufammenbringen des Keffels 
circa drei Tage beanfprucht. Die Verbindungsflächen werden mit Gummiringen 
gedichtet, welche fich ausgezeichnet bewährt haben follen. 
Die Firma baut folche Keffel von 2 bis 25 Pferdekraft (je 15 Quadratmeter). 
Die Rofte find verhältnifsmäfsig klein und befitzen mit Ausnahme der erften drei 
Nummern (hier 15, bis 139) Yso bis Yzo der Heizfläche. Die Rohr-Querfchnitte 
und die Effe von annähernd gleicher Fläche, erfcheinen aber gefund bemeffen und 
weifen circa 1/; des Roftes. 
Ein derartiger ausgeftellter Keffel (für ı6 bis 19 Pferdekraft) hatte eine 
Aufsenlänge ohne Rauchkammer von 34 Meter und einen Durchmeffer von T'25. 
Die liegende 0'8 Meter weite Feuerbüchfe war r'5 Meter lang, wovon 0'85 Meter 
auf den ftark geneigten Roft entfiel. 
Er befafs 60 Stück 50 Millimeter (aufsen 57 Millimeter) weite Siederohre 
von je I’9 Meter Länge und einen Schornftein von circa 0'35 Meter Durchmeffer. 
Seine Heizfläche war 24 Quadratmeter, das Gewicht ohne alle Armatur circa 
3500 Kilo und die Dampfipannung © Atmofphären. Der Preis ftellte fich auf 
1250 Thaler ohne und auf 1840 Thaler mit completer Ausrüftung, aber ohne Schorn- 
ftein und Saugrohre für den Injedtor loco Fabrik Buckau. 
Von zwei in den Verhältniffen wenig anderen Keffeln diefer Firma wurden 
mir die Ergebniffe mehrftündiger Bremfung eingefendet, welche der Charakteriftik 
halber ausgerechnet und in folgende Form gebracht angeführt werden mögen: 
    
  
    
  
  
  
   
   
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
Heizfläche 12'3 8:2 Quadratmeter 
Roftfläche = 2 
Heizfläche 7 "er 
Gebremite Plerde 2 ven. .0.2. 0. 0,202 .20°77 5:85 Pferde 
Verdampftes Waffer per Quadratmeter Heizfläche 
und Stunde ae A 17:9 Kilogramm 
Verbrannte Kohle per Quadratmeter Roft und 
Stunde man em nen, . I00 II5 5 
Verbrauchte Kohle per Pferdekraft und Stunde . 275 30 5 
Man entnimmt daraus, dafs die Feuerung fehr forcirt werden und die Ver- 
gröfserung der Heizftäche über das normale Mais hinaus nur wenig nützen konnte. 
Die fächfifche Dampffchiff-und Mafchinenbau-Anfalt in 
Dresden gibt ihren Kleinmotoren einen ftehenden Dampfkeffel, welcher ganz an 
die Conftrudtion Hermann Lachapelle’s inParis erinnert und fich nur darin unter- 
fcheidet, dafs ftatt der weiten Querrohre je eine Gruppe von fechs engen Meffing- 
röhren (55 Millimeter licht) angewendet ift. Bei dem ausgeftellt gewefenen Keffel 
kreuzten fich drei folcher Gruppen in der Feuerbüchfe, vor deren jeder eine Putz- 
öffnung im Aufsenmantel war. Diefer war in der Längsnaht einfach geniethet. 
Die Heizflächen der einzelnen nominellen Pferdekraft waren die fchwächft 
bemeffenen der Ausftellung und betrugen L'I7, 0'92 und o'7I Quadratmeter bei 
den 3-, 5- und $-pferdigen Motoren.
	        
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