J. F. Radinger.
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gefteigerten Dampfmenge gegen oben zu Raum geboten und gleichzeitig follten
die Dampfblafen von dem Heizblech abgezogen und deffen ganze Ausdehnung
der Wafferfpülung freigegeben werden. Die Fieldrohre waren gekrümmt, aber ihre
Circulationsrohre gerade; die untern Schlufsböden diefer Heizrohre lagen oberhalb
einer Gufsfchale und dem Feuer entrückt, was in mehrerer Hinficht gutgeheifsen
werden mufs. — Von dem fonft normalen Blasrohr zweigte ein Mundftück nach
abwärts und der austretende Dampfftrahl follte feitlich angefaugte frifche Luft durch
das im Schornftein hängende Rohr nach abwärts fördern, welches die Rauchprall-
Gufsfchale trägt. Oberhalb derfelben austretend follte fie letzte kühlen und als
vertheilter heifser Luftftrom in den Rauch kommend diefen verzehren,
Solche Keffel follen fchon mehrere ausgeführt fein und die Erwartungen
erfüllt haben, welche eben befprochen find. In der Ausftellung ftand aber diefer
Keffel kalt in der Mafchinenhalle.
Lilpop Rau & Comp. in Warfchau. — Fieldkeffel mit Vorwärmung des
Speifewaffers durch den Abdampf.
Oefterreich.
DieerfeBrünnerMafchinenfabriks-Actiengefellfchaftftellte
u. A. einen guten ftehendenKeffel nach dem Syfteme ihres Directors Ruckenfteiner
für eine fechspferdige Mafchine aus. Er beftand aus einem I:65 Meter hohen,
und r-22 Meter weiten Aufsenkeffel, welcher im Innern eine excentrifche Feuer-
büchfe von 0'85 Meter Durchmeffer enthielt. Eine nicht ganz bis zur Decke
reichende Chamottewand theilte
diefe in zwei ungleiche Hälften,
und während in der vordern
(gröfseren) der Roft lag, diente
die rückwärtige als Zug, durch
welchen das Feuer niederftürzte.
Seine Gafe kamen unten durch
den ausgelegten Gufsfockel in
22 Heizrohre (a 70 Millimeter
licht), welche in dem fichelför-
migen Raum zwifchen Aufsen-
mantel und Box vom Unter-
boden zur Keffeldecke zogen.
Oben wurde der Rauch durch
eine Kammer zufammengefafst,
auf welcher die Effe ftand.
Das Wafler foll circa. 0°3
Meter hoch über die Feuer-
decke kommen und die Rohr-
theile, welche den Dampfraum
durchbrechen, bilden dann eine
| Ueberhitzfläche von 2'8 Quadrat-
meter. Da aber der Roft 042
| Quadratmeter und die vom Waf-
| | fer bedeckte Heizfläche 84
Mafsftab 1:00 der Natur Quadratmeter, das Verhältnifs
alfo 1:20 beträgt, fo bringt diefe
Führung wohl die Erzeugung eines trockenen Dampfes, aber keine Gefahr. Die
Rohr-Querfchnitte halten in Summe 1/, der Roftfläche, und der wohl verfchalte
Keffel zeigt alfo völlig richtige Verhältniffe; da ich die Feuerbüchfe frei ftrecken
kann, und auch der Rohrfchub hier, wo ihn nicht das erfte Feuer weckt, nurklein
Centim.. 100 3 Meter.
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