Full text: Dampfkessel (Heft 55)

  
   
Die Halb-Locomobilkeffel. 83 
fein wird, fo mufs diefes Syftem fich wohl bewähren, wenn reines Waffer zur Ver- 
fügung fteht. 
Bei folchen Keffeln gröfserer Art hängen noch Fieldrohre von der Feuer- 
decke nieder; dann wird aber der von der Mafchine abgehende Dampf in den 
Schornftein geleitet, was bei dem oben befchrieben kleineren nicht nöthig ift. 
Die Fürft Liechtenftein’fche Mafchinenfabrik und Eifengiefserei in 
Adamsthal ftellte direct über eine (16-pferdige) Mafchine einen Dampferzeuger, 
welcher mit 6 Atmofphären zu arbeiten hatte, und vollkommen die Anordnung des 
gewöhnlichen Locomotivkeffels mit oben rundem Heizmantel zeigte. 
Den Anftofs des cylindrifchen Keffeltheiles fowohl an die Krebsplatte als 
die Rauchrohr-Wand vermittelte je ein umnietheter Winkelring, deffen in der 
Verticalebene ftehende Niethköpfe verfenkt erfchienen. 
Der unmittelbar hinter dem Schornftein ftehende Dom war ganz aus Gufs- 
eifen und auf den Keffel gefchraubt. 
Diefer letztere enthielt 55 Röhren jede 2'32 Meter lang und 60 Millimeter 
im Lichten weit; die oberfte Reihe lag im horizontalen Durchmeffer was die 
verftändige Mäfsigkeit des Conftrudteurs bekundet. 
Die Heizfläche war nämlich 285 Quadratmeter und der Roft I’o5 Quadrat- 
meter. Das Verhältnifs beider 1/7 — und weder diefes noch das Querfchnitts- 
Verhältnifs der Rohre zum Roft von 1/, verlangte (bei Blasrohr-Anfachung) eine 
Rohrzugabe mehr; fie war auch vermieden obwohl fich der Platz dafür bot. 
Dafür konnte der Wafferftand tiefer gehalten bleiben, und der gewonnene Raum 
liefert trockeneren Dampf. 
Die Speifung konnte aufser mit einem Injeetor noch mit einer Pumpe von 
der Mafchine aus gefchehen, deren Hub mit Schraubenspindel verftellbar war und 
ein fortwährendes Speifen erlaubte. 
T. Fifcher’s „inexplofibler Dampferzeuger“. Ich zögere fat, 
diefen Keffel zu erwähnen. Sechs Röhren & 1ı8'5 Centimeter weit und 8o Centi- 
meter hoch, waren unter fich und mit einem fiebenten mittleren Rohre zufammen 
gegoffen und bildeten ein ein- 
ziges Stück. Oben und unten 
war eine Kreisplatite angegoffen, 
an welche die Rohre mündeten. 
Ueber die Deckplatte war ein 
gufseiferner Sturz von 61 Centi- 
meter Weite mit Flanfchen ge- 
fchraubt, der als Dampfdom 
wirkte. 
Unter die Bodenplatte war 
ein IÖ Millimeter dicker Blech- 
boden gefchraubt, der in jenen 
Kreifen, welche die Mündungen 
der äufseren Rohre umfchreiben, 
je 7 Fieldröhren von 55 Centi- 
meter Länge niederhängen liefs. 
Das Mittelrohr war aber durch 
ein Blechrohr tief nach abwärts 
verlängert, welches weiter unten 
in ein Gufsknie überging und die 
  
  
  
  
  
Centim. 100 Meter 
Denn lunsinenennnenen 
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Speife- und Ablafswechfel trug. 
Nun ftand der ganze Appa- 
rat mit feinem theilweife doppel- 
wandigem Boden über einer ge- 
ge ERST) 
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