Full text: Dampfkessel (Heft 55)

   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
92 J. F. Radinger. 
0:40 Meter lang und 26 Rohre von je 50 Millimeter Weite zogen 1-8 Meter entlang. 
Die Heizfläche rechnet fich hieraus 9 Quadratmeter, wovon die Roftgröfse Y;, 
beträgt. Der Rohr-Querfchnitt bot Y;., des Roftes. 
Auffallend waren die faft 1/, Meter langen S-förmig gebogenen Belaftungs- 
hebel der Sicherheitsventile, deren Gehäufe in brandrother Farbe prangten. 
DieReadingIronWorksftellteLocomobile aus, welche der Niethungen 
inder Feuerbox gänzlich entbehrten, indem dort die aufgebogenen Lowmoorbleche 
an ihren Stöfsen durchwegs gefchweifst waren. 
Der cylindrifche Rauchkammer-Mantel war doppelt und der Zwifchen- 
raum diente als Vorwärmer des Speifewaffers. Dort foll es auf 100 Grad Celfius 
erwärmt werden und die Firma behauptet, dafs ein bei einem Preisheizen errun- 
gener Erfolg (108 Kilogramm Kohle per Stunde und gebremften Pferd) hauptfäch- 
lich von diefer Vorwärmung abhängt. 
Stephen Lewin in Poole Dorfet. Diefe Locomobile fiel durch die fcan- 
dalöfe Rohheit ihrer Ausführung auf. 
Robey & Comp. in Lincoln. Die „Patent“-Locomobilkeffel diefer Firma 
haben die Seitenwände der Feuerkifte unter Roft und Afchfall verlängert und die 
Wafferwand reicht noch horizontal unter demfelben hindurch. In diefem tieftt- 
liegenden grofsen, keiner Heizung mehr ausgefetzten Raume fammeln fich Schlamm 
und Steinfplitter, werden durch den Ablafshahn leichter ausgeblafen und derart 
fcheinen die Heizbleche bei fchlechtem Waffer, wofür diefes Detail beftimmt ift, 
beffer gefchont als fontt. 
Die Heizthür-Oeffnung war ganz durch das ausgetriebene Vorderblech der 
Feuerkifte gewonnen und der Afchfall mündete mit einem Winkelring. DieBoden 
wände waren flach und lelbftverftändlich mit Stehbolzen verfehen. 
Die Speifewaffer-Vorwärmung durch diredtenAbdampf, eines der Sıcherheits- 
ventile unter Kappe mit Vorhängefchlofs und die übrige Ausrüftung flimmten gan 
in die Mehrzahl der übrigen Locomobile. 
N 
Rufton Proctor &Comp. Lincoln. Die Locomobile diefer Firma zeigten 
die gewohnten guten Verhältniffe englifcher Keffel. Eine reichliche Heizfläche 
(2:0 bis 1-8 Quadratmeter per Pferdekraft), Roftfläche!/,, der Heizung und Rohr- 
Querfchnitt %/, des Roftes find auch hier normal. 
Ein zehnpferdiger Keffel (Nr. 2937) hatte eine 0.87 Meter breite, 0:68 Meter 
lange Feuerbüchfe und 32 Rohre, deren jedes 72 Millimeter weit und 2'13 Meter 
lang war. Die Heizfläche berechnet fich daraus zu 18 Quadratmeter und die Ver- 
hältniffe finden fich oben angeführt. 
Diefe Keffel haben nur 31/, Atmofphären als Maximaldruck beftimmt, 
welchem die 8 Millimeter dicken Bleche des 0.84 Meter weiten Cylinders reichlich 
widerftehen. Der vordere Sicherheitsventil-Hebel ift aus Bronce, während. die 
diredte Belaftung eines zweiten Sicherheitsventiles im Keffelinnern hängt. 
J.D. Garett, Buckau bei Magdeburg. Diefe Locomobilen zeichneten fich, 
was den Keffel betrifft, dadurch aus, dafs weder beim unteren Abfchluis des Heiz- 
mantels, noch bei der Feuerthüre ein eingenietheter Kranz- oder eine Winkel- 
eifen-Verwendung vorkam, fondern die Blechränder je bis zur halben Entfernung 
einander zugetrieben und direct verniethet waren. 
Eine Krebsplatte mit Kreisflanfch gegen den Cylinderkeffel und aufgeboge 
nenBorden gegen die Kifte zu, zeugte gleichfalls von gefchickter Keffelfchmiedung, 
indem die kleineren Dimenfionen ftärkere relative Fafer-Stauungen und Streckungen 
verlangen. Zwei Eck-Zugftangen gingen vom Cylindertheile zur Stirnplatte und 
entlafteten die gebogenen Kanten der Krebswand. 
   
  
  
    
  
  
  
  
  
  
    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.