Full text: Objecte der Kunst und Gewerbe früherer Zeiten (Heft 50)

  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
   
    
   
   
   
    
   
  
  
  
  
  
   
  
   
   
   
   
    
   
   
    
   
    
   
   
   
  
   
   
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
Dr. Earl’Lind. 
  
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Refidenz Kremfier bezeichnet und zug nn war angeordnet, dafs die bifchöflichen 
Münzen den landesfürftlichen an Schinn ıd Korn ganz gleich fein follen. Als man 
in den Jahren 1663 und 1664 die le an Privaten verpachtete, die diefes Recht 
nur zu ihrem Vortheil ausbeuteten, wurde die Münzftätte auf kaiferlichen Befehl 
gefchloffen. Doch aus der Zeit des Bifchofes Carl von Liechtenftein (1004 bis 1095) 
finden fich wieder Münzen, daher es fcheint, als wäre das Münzrecht neuerlich 
ertheilt worden. Die fortwährenden Befchwerden über die verfchlechterten 
Olmützer Scheidemünzen bewogen Kaifer Carl VI., den Olmützer Bifchöfen das 
  
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Recht auf Prägung von Scheidemünzen ganz zu entziehen (1726), bis Kaiferin 
Maria Th ee das Münzrecht im Jahre 1759 ganz einzog. Seither begnügten fich 
die Olmützer Kirchenfürften mit dem Schlagen von Inthronifationsmedaillen und 
einer Anzahl von Currentmünzen. Gegenwärtig find 608 Gattungen Olmützer 
Münzen vorhanden, die fämmtlich in wenigftens einem Exemplar ausgeftellt waren. 
Die höchft werthvolle Münzfammlung des deutfchen Ritterordens 
zu Wien war durch gröfsere Suiten vertreten. Mit der Schenkung des Kulmer Landes 
(1226) erhielt der deutfche Ritterorden von Kaifer Friedrich II. das Münzregale. 
Der Orden nahm die Kölner Mark als die in der Handelswelt am meiften accre- 
ditirte zum Mafsftabe feiner Münzberechnung (1233). Die herben Verlufte im 
Ordenslande hatten eine bedeütende Nükeveriel llechterung zur Folge und 
brachten es im Verlaufe von 300 Jahren dahin, dafs unter dem letzten Hoch- 
meifter in Preufsen, Albrecht von Brandenburg aus einer a Mark Silber 
bereits 13/, Mark Münze erzeugt wurden. Die .. Münzftätte des Ordens war 
bis 1454 zu Thorn, eine zweite zu Marienburg, edoch nur auf kurze Zeit, eine 
dritte zu Danzig, fpäter trat an deren Stelle eine > Münzftätte zu Königsberg. Neber 
dem Orden hatten auch einige Ordensbifchöfe in ihren Teen en (Dorpat, 
Riga u. f. w.) das Münzregale. Münzen des deutfchen Ordens find: Denare, di 
einzige Münzgattung bis 1382; Schillinge im Gebrauche bis 1497; Grofchen fei 
diefem Jahre im Umlauf und eine fehr gefuchte Münze; Halbthaler nur um 1424 
verfuchsweife geprägt und Vierchen (4 Pfennige) blofs um 1390 geprägt. Die 
Münzforten waren von Silber, Goldmünzen kennt. man nur vom Hochmeifter 
Heinrich v. Plauen (1470) und Albrecht von Brandenburg. Nachdem durch Kaiter 
Carl V., Diplom vom 6. December 1526, die Aahniiiehrketilen des en, 
in Preufsen mit dem Deutfchmeifterthum verbunden wurde, überging das Münz- 
regale des Ordens in Preufsen auf die in den Reichs Füienfand erhobenen 
Meifter in Deutfch- und Wälfchland. Doch machten diefe mit wenigen Ausnahmen 
von ihrem Münzrechte geringen Gebrauch. Nach der Auftiebumg des Ordens 
in Deutfchland (1809) Bar die Münzberechtigung von felbft auf. Heutzutage 
exiftirt der Orden, deffen Gefammtbefitz ein unmittelbares Kronlehen geworde 
ift: nur in der öfterreichifchen Monarchie. 
Wir kommen nun zur fphragiftifchen Ausftellung. Sie befchränkte fich 
blofs auf Stempel und Abgüffe, Originalfiegel fanden fich nicht vor. Die vorhan- 
denen Stempel reichten in wenigen E xemplaren bis ins XII. Jahrhundert zurück, 
einige gehören XTV., dıe meilte hingegen dem XV. bis XVII. Jahrhunderte 
an. Die Stempel find theils aus Silber angefertigt, theils wurde dazu Bronce ver- 
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Einige Stempel beftehen blofs aus einer mehr oder minder dicken a 
etliche find auf der Rückfeite mit einem theils feften, theils beweglichen, mitu 
erzierten Bügel als Handhabe verfehen. Die jüngeren Stempel find Bee auf 
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eiferne Stöcke gelöthet oder an hölzernen Griffen befeftigt. Wir fanden unter 
Städte- und en bedeutende Schnitte an jenen von Braunau, Enns, 
Grein, Wieı en Iglau, Hradifch und Znaim; von den kirchlichen Siegeln 
nennen w mi das des öfters Zeio bei Varaljia (1291), des Dominikanerklofters in 
Steyr (1629), des Klofters Chotifchau (1674); unter den Siegeln von Innungen, 
en Corporationen das der Weberinnung zu Timmelkam 
chnams-Bruderfchaft in Klagenfurt (1033); als Familien- 
    
    
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1625), und der Frohnlei 
  
  
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