Severinus-
schrein
Frühere Severi-
nusschreine
20 STADT KÖLN
XXII (1870), S. 68 f. — Festschrift (1916), S. 216 f., T. 30. — Stift S, Severi
(12925), S. AL f., T. 34. — Der Schrein von ISIg mit dem Medaillon: Prot. des
Kirchenrates I nr. ı (1819). — A.E.d’H[AamE], Hist. Beschr. der ... Dom-
kirche 1820 (1821), S. XVII. — N. B. SAUTELET, Cologne et Bonn (7836), © 35.
__ ER. Kucter, Kl, Sch. IL, 331, Rheinr. 1841. — v. MEr. &L. REIscH., B. u.
Ebb. v. K. I (1844), S. 408. — F. Bock, Heil. Köln (1858), S. Severin, S.5f.
nr. II4, T.XLI. — Ph. M. Kreın, Wanderer durch Köln (1863), >. 190.
Ann hVUN 220 - ZE cr Re WR (1804) Sp. 23. MERIO. R Kstir?
(1895), Sp. 60. — Ksthist. Ausstell. Düsseld. 1902, Kat. nr. 509. — P. CLEMEN,
Rhein. u Westf Kst &.d. Ausst. Düsseld, 1902 (1903), 5. 20. — O,w PALKE,
Ill. Gesch. des Kunstgew. I, 232. — E. RENARD, Köln (1907), 5. 75, Fig. 63.
Festschrift (1916), S.2174, 1,50, 51. oule S’Seyverin (1925), 9. ALTf., 208,
ne; II, 1.47.48
Über eine Translation der Reliquien des Patrons, welche ursprünglich in der
Confessio ruhten (vgl. die Baubeschreibung), berichtet die Urkunde des Erz-
bischofs Wichfried von c. 948; aus derselben ergibt sich, daß sie schon lange vor
dieser Zeit erhoben und in einem Schreine verschlossen worden waren. Da der
letztere, offenbar ein Holzschrein, damals bereits zermürbt war (carie con-
sumptum), setzte Wichfried die Reliquien in einem neuen, besseren bei (in
scrinium ut tunc temporis humano ingenio melius potuit esse formatum). Vor
diesem Reliquienschreine bezeugte im Herbste 1075 der schwerkranke Erz-
bischof Anno II., als die Überreste der kölnischen Heiligen an ihm vorbeizogen,
seine besondere Verehrung (vita Annonis, s. oben). Erzbischof Hermann il.
(1089—-99) schenkte als kostbare Umhüllung des Holzschreines jenen goldenen
Schrein, die kosteliche casse van goult ind van duerbaren steinen (KOELHOFFSsche
Chr. 1499), der bis 1798 in S. Severin bewahrt wurde; die frühere Inschrift rund
um denselben lautete: PRESUL PRESENTIS HERIMANNUS TERTIUS URBIS / RES
PATRONORUM CUPIENS AUGERE SUORUM / OSSA SEVERINI CAPSE PRIUS INDITA
VILI / SPLENDIDIORE DOMO GEMMIS DECORAVIT ET AURO / QUEM PRO PECCATIS
IUVET HUIUS GRATIA PATRIS / COMPENSANS VOTUM SIMUL HOC LAUDABILE
DONuUM. Der Schrein Hermanns III. war wie die ein halbes Jahrhundert früher
entstandene Tumba der hh. Marsus und Lugtrudis in der Essener Stiftskirche
(Kdm. Rh. II, 3, 53 f.) aus purem Golde. Dies beweisen die diesbezüglichen gleich-
lautenden Stellen in den Inschriften beider Schreine (GEMMIS AUROQUE, GEMMIS
ET AURO), ferner die Abschätzung des 1798 mit der Einschmelzung betrauten
Goldschmiedes (vgl. oben. 4169 Rtl., ı5 Stüb.) und der bei Bock (a. a. OÖ.)
wiedergegebene Bericht eines älteren kölnischen Bürgers. Die Angaben bei
WiInHEIM (1607), GELEN (I645), im Schatzverzeichnisse von 1737 und bei
MOERCKENS (1745), daß der Schrein aus vergoldetem Silber gearbeitet gewesen,
sind irrig. Die Seiten des Schreines waren mit Figuren in Zellenschmelz (vgl.
das unten zu besprechende Medaillon und die Legendenbilder XIX u. XX,
Fig. 187), Perlen, Gemmen, Kameen und Edelsteinen geschmückt; im Schatz
verzeichnisse von 1737 wird besonders der an der mittleren vorderen Schmal
seite angebrachte kostbare, ovale Achat, „wie man noch keinen größeren ge-
sehen‘, gerühmt, der auf den Legendenbildern XIV und XVIIl deutlich zu er-
kennen ist. 1737 werden als zugehörige Weihegaben aufgezählt: die silberne
Bischofskette des 15387 verstorbenen Weihbischofs Krassel, 2 silberne Kordeln,
14 Silber- und Goldmünzen, 2 silberne Agnus Dei (vgl. 5. 324], 7 silberne und
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