Barock-
monstranz
Kelche
Bruderschafts-
schilder
Choralbücher
324 STADT KÖLN
ornamentiert, an den Seiten des gleich einer Pflanze aus ihr aufsteigenden
Schaftes mit 4 erhabenen, lieblichen Engelköpfchen geziert. Die Rundung der
Schale, die Einfassung des Zylinders und die Kuppe mit kunstreichem Schmucke,
besonders mit Palmettenringen versehen, zu seiten des Mittelstückes auf Aus-
kragungen und schönen Postamenten links der h. Cyprian mit Buch, rechts der
h. Severin mit Kirche zwischen gedrehten Säulchen. Über der Kuppe ein auf
4 Renaissancepfeilerchen ruhender, bekrönter Baldachin, unter dem im Strahlen-
kranze die Himmelskönigin mit Kind und Zepter steht; zu beiden Seiten auf
niedrigeren Postamenten, unter denen je ein Schellchen hängt, freistehend links
die h. Maria Magdalena mit Salbgefäß und Kreuz, rechts der h. Jchannes der
Täufer (?), ebenfalls mit Kreuz. Der ganze Aufbau umrahmt von schönen Vo-
luten; die oberen Kronreifen mit dem stillosen Kreuze sind neuere Zutaten.
Von den Auskragungen und der Schale hangen 7 goldene Denkmünzen herab.
2 Kelche von 1716, silbervergoldet, ein größerer und ein kleinerer, mit
Patenen und Löffelchen. Auf den Füßen Darstellungen der Passionswerkzeuge.
Im Fuße des größeren: L GOFFOY CUSTOS P|AROCHIAE| S. S. ME FIERI FECIT;
ebenda im kleineren: L P[AROCHIAE] S. S. ME FIERI FECIT 1716. Barock.
Schatzverz. v. 1737 A III, 9; Hess S. 399. Diese 2 Kelche werden 1737 unter
den damaligen 13 Kelchen verzeichnet.
Kelch, silbervergoldet, von 1736. Auf dem Fuße die 4 Evangelisten, rund
um die Kuppe erhaben das letzte Abendmahl. Im Fuße: pP. L. GOFFOY CUSTOS
P[AROCHIAE] S. S. ERNEWERT UNDT VERMEHRT ANNO 1730.
Kelch, silbervergoldet, von 1754. Auf dem Fuße die Medaillons der Apostel
Petrus, Jakobus und Johannes, auf dem Nodus graviert 3 weibliche Heilige,
unter welchen S. Maria Magdalena, an der Kuppa in der Mitte der verklärte
Christus, zu seiner Rechten Moses, zur Linken Elias, alle in Medaillons. Inner-
halb des Fußes: ANT. WERNERS AO. IY754 7. FEBR. ELECT. AEDILIS PAROCH:
S: S: ET ANNA MARGARETHA NEWENDALS CONIUGES. L. GOFFOY CUSTOS ME
F[IERI] FECIT.
4 größere (von 1704) und 2 kleinere Schilder (von 1720) der 1541 errich-
teten Bruderschaft des allerheiligsten Sakraments, zum Aufhängen
am sog. Gebiersch (Katafalk), getriebenes Silberblech. Die größeren zeigen in
der Mitte das ‚‚Allerheil. Sakrament des Altars‘‘ und die Zahl 1704, links die
Mutter Gottes, rechts den Patron mit Kirche, noch barock ; auf einem kleineren,
in derbem Rokokostile, in der Mitte ein Herz, links der Patron, rechts Maria,
oben in einer Kartusche: IOANNES BÜTTGENBACH UND MARIA STUMMEIS GILE-
NANNT] BÜTTGENBACHS EHELEUTH SCHENCKEN DIESES SCHILD ZUR GEDECHTNUS
M; in der unteren Kartusche: AUF DAS DIE SCHWESTER UND BRÜDER SICH
MITT DEN ABGESTORBENEN DESTO FLEISIGER MÖCHTE EINFINDEN. 1720. Stift
S. Severin (1025), S.87f., 216 nr. LVL
Ein silbernes Agnus Dei wurde von Kanonich Gaill (s. S. 294) dem Stift
vermacht, Test. v. 2ı. 10. 1627, Stadtarchiv Test. G 16.
Zweiim Kloster Weidenbach geschriebene Choralbücher von 1530, die Holz-
deckel mit Lederüberzug und Messingbeschlägen, Großfolio, jetzt als Depot im
Diözesan-Museum. Pf -Atch. Akt. Il, Schatzinv.. von 7737 unter H. Hess
S. 404 f. Aı. — Festschr. S. Sev. (1916), 5. 201 A 3. — Ann.h.V. N. CIV (1920),
5175: (Rotes). — Stift: >. Severin (1925), S.78f. — Erhalten sind beide Deckel