Full text: Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie

  
    
    
  
   
    
    
    
   
   
    
   
    
   
     
    
    
   
   
    
   
   
  
    
  
  
   
   
   
   
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
     
116 Siemens’ dynamo-elektrische Maschine. Kap. VIII. 
Extrastrom, welcher sich durch die zwischen den Federn eingeschaltete 
Leitung ergiesst und sehr kräftiger physiologischer Wirkungen fähig ist. 
Der Vorteil dieser Apparate, welche man Saxton’sche Maschinen (da sich 
Saxton viel Verdienste um ihre Verbesserung erworben hat) oder auch magncto- 
elektrische Rotationsapparate nennt, besteht darin, dass sie jeder Zeit zum 
Gebrauch bereit sind, während die Magnetelektromotoren immer erst eines galva- 
nischen Elementes bedürfen. Dieser Vorteil wird jedoch mehr als aufgewogen durch 
die Uebelstände, dass man erstens stets eines Gehilfen bedarf, um den Apparat in 
Gang zu setzen, und zweitens die Abstufung in der Stärke der Ströme nur mangel- 
haft ist. Sie geschieht dadurch, dass man die Rollen mehr oder weniger nahe den 
Magnetpolen rotiren lässt, oder die Pole des Magneten dureh einen Anker verbindet, 
wodurch man seine induzirende Wirkung bedeutend schwächt und zwar 
um so 
mehr, je näher den Enden man den Anker auflegt. 
Wo man jedoch nur schwacher Induktionsströme bedarf, und das 
ist bei den meisten physiologischen Versuchen über Nervenreizung der 
Fall, da bieten die durch Bewegung von Magneten erzeugten Induktions- 
ströme den Vorteil, dass sie einen viel regelmässigeren und berechen- 
baren Verlauf haben, wenn man dafür sorgt, dass die Rotation gleich- 
mässig vor sich geht. Für solche Fälle ist es aber zweckmässiger, 
die Induktionsrollen feststehen zu lassen und den Magneten zu be- 
wegen, sowie den Kommutator ganz fortzulassen. Man erhält dann 
eine Reihe abwechselnd gerichteter aber gleichförmiger Induktions- 
ströme, deren Verlauf von der Art der Bewegung der Magnete ab- 
hängt. Diese kann entweder durch ein Uhrwerk bewirkt werden, oder 
dadurch, dass man die Magnete in stehende Schwingungen versetzt. 
So kann man z. B. eine Reihe gleichförmiger Induktionsströme er- 
halten, wenn man einen Magnetstab in gleichmässiger Schwingung er- 
hält und neben das eine Ende derselben eine Drahtspirale’stellt. Soll 
die Zahl der Schwingungen sehr gross sein, so benutzt man longitu- 
dinale Schwingungen eines Magnetstabs oder eines Elektromagneten, 
dessen einer Pol im Innern der Induktionsrolle steht. 
In neuerer Zeit haben diese Apparate bedeutende Verbesserungen 
durch Siemens erfahren, welche sie für technische, insbesondere 
telegrapbische Zwecke sehr brauchbar. macht, aber auch für die medi- 
zinische Anwendung vorteilhaft wäre. Sie zeichnen sich besonders 
durch eine vorteilhafte Konstruktion des mit Draht umwickelten 
Ankers und seine Anbringung zwischen den Polen des Hufeisenmag- 
neten aus. Besonders interessant sind aber die von Siemens er- 
fundenen sogenannten dynamo-elektrischen Maschinen. In ihnen 
Sind die Stahlmagnete ganz fortgelassen und durch Elektromagnete er- 
setzt. Leitet man durch die Windungen der letzteren für kurze Zeit 
  
   
	        
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