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$ 59, 60. Multiplikator. 123
Multiplikator eingehängt werden, so induziren sie in dem Kupferdraht
Magnetismus. Da nun der Multiplikator aus zwei seitlichen Hälften
besteht, welche durch einen mittleren Spalt getrennt sind (um die
Nadeln einzuhängen), so ist der in den beiden Hälften induzirte Magne-
tismus nahezu gleich, wenn die Nadeln in der Mitte stehen; sie be-
finden sich hier in labilem Gleichgewicht. Werden die Nadeln aber
abgelenkt, so ist der von jedem Pol auf der entsprechenden Seite
induzirte Magnetismus stärker und die Nadeln begeben sich in die
Richtung der Diagonale, wo sie über der grössten Länge der Kupfer-
masse stehen und daher am stärksten angezogen werden.
Ein solcher Multiplikator würde natürlich völlig unbrauchbar sein,
wenn man nicht ein Mittel ‚besässe, die Ablenkung durch die Draht-
massen zu kompensiren. Dieses geschieht dadurch, dass man in der
Nähe des Nullpunktes einen kleinen ganz schwachen Magneten (die
abgebrochene Spitze einer feinen magnetisirten Nähnadel) so aufstellt,
dass er den zugewandten Pol der oberen Nadel anzieht. Man dreht
daher das Multiplikatorgewinde so, dass man den Nullpunkt der
Teilung den Nadeln nähert. Dann kommt zuletzt ein Punkt, wo die
Richtkraft der Erde und die Ablenkung durch die Drahtmassen ein-
ander gerade das Gleichgewicht halten und dann sind die Nadeln auf
der Nulllinie in labilem Gleichgewicht. Bringt man nun den kleinen
Kompensationsmagneten an, so kann man es so einrichten, dass er
gerade genügt, um die Ablenkung durch die Drahtmassen aufzuheben
und die Nadeln auf der Nulllinie in stabilem Gleichgewicht zu halten,
ohne dass der Multiplikator merklich von seiner Empfindlichkeit einbüsst.
$ 60. Ein vollständiger, mit Berücksichtigung aller dieser Mo-
mente gebauter Multiplikator, wie er zu physiologischen Zwecken ge-
braucht wird, hat daher folgende Einrichtung: Eine starke Metallplatte
a, Fig. 57 (a. £.S.), kann mittelst dreierSchrauben horizontal gestellt wer-
den. Sie trägt auf ihrem oberen Rande eine Gradteilung. Auf ihr ist die
Metallbüchse b drehbar mit Hilfe der Schraube ohne Ende g. Diese
Büchse trägt den aus Buchsbaumholz geschnitzten Rahmen ©, auf
welchem der Draht aufgewunden ist. Der Draht ist sorgfältig mit
Seide besponnen und jede Lage noch besonders durch Firnissung 1so-
lirt. Die vier Drahtenden sind mit Klemmen verbunden; zwei von
ihnen (f, f in Fig. 57) dienen zur Verbindung mit der Stromquelle,
die beiden andern sind unter sich verbunden (vgl. $ 57). Oben auf
dem Rahmen ist eine Teilung befestigt, über welcher die obere Nadel
schwebt; die Nulllinie der Teilung ist den Drahtwindungen parallel.