Full text: Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie

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4 Leiter und Nichtleiter. Kap. 
dergestalt, dass der eine einen Ueberschuss von positiver, der andere 
einen Ueberschuss von negativer Elektrizität erhält. 
Auch die oben erwähnte Eigenschaft des Gemsbartes kann zur 
Konstruktion eines Elektroskopes verwertet werden, indem ein solches 
Haar, je nachdem es gestrichen worden, von positiv oder negativ ge- 
ladenen Körpern abgestossen oder angezogen wird. Am bequemsten 
aber zur Erkennung des Vorhandenseins freier Elek- 
N trizität ist das in Fig. 1 abgebildete Goldblattelek- 
troskop. Es besteht aus zwei schmalen Streifen sehr 
dünnen Blattgoldes, welche an einem Metallstabe be- 
festigt und mittelst desselben: im Inneren eines Glases 
aufgehängt sind. Berührt man den Metallstab mit 
einem durch Reibung elektrisirten Körper, so geht ein 
Teil der freien Elektrizität auf die Goldblättchen über, 
welche also beide mit der gleichen Elektrizität geladen 
werden und sich daher abstossen. Bei dem geringen Gewichte der 
Blättehen genügen schon geringe Kräfte, um eine merkliche Diver- 
genz hervorzubringen. 
    
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$ 4. Fasst man eine Messingstange mit der Hand und reibt sie 
mit einem Stücke wollenen Zeuges, so wird sie sich bei der Prüfung 
durch das Elektroskop unelektrisch zeigen, d. h. sie wird das Kügel- 
chen des oben beschriebenen Elektroskops nicht abstossen, mag dies 
nun positiv oder negativ geladen sein, noch wird sie bei dem in 
Fig. 1 abgebildeten Goldblattelektroskop eine Divergenz der Gold- 
blättchen hervorbringen. DBefestigt man dagegen die Metallstange an 
einer Handhabe von Glas, Siegellack oder Hartkautschuk und reibt 
sie jetzt mit der Vorsicht, sie niemals direkt mit der Hand zu be- 
rühren, so wird sie sich elektrisch verhalten und zwar positiv. Die 
geringste Berührung mit der Hand reicht aus, ihr die freie Elektrizität 
vollständig zu rauben, sie sogleich wieder unelektrisch zu machen. 
Das Gleiche erfolgt, wenn man sie mit einem Draht von irgend einem 
Metall, mit Baumwolle, Papier und.dergleichen berührt. Dagegen 
scheint sie nichts von ihren Eigenschaften einzubüssen, wenn man sie 
mit Glas, Harz, Seide berührt. 
Diese Tatsachen führen zu der Ansicht, dass die Körper sich in 
Bezug auf die Elektrizität verschieden verhalten, indem die einen 
nicht im Stande sind, die in ihnen erregte Elektrizität zurückzuhalten, 
es sei denn, dass sie nur mit Körpern der andern Art in Berührung 
sind. Man erklärt sich diese Erscheinung so, dass man sagt, die 
   
   
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
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