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Graduirung des Thermomultiplikators. Kap. XI.
angeben (Vgl. $ 41). Indem man so nach und nach immer andere
Bruchteile des vollen Stromes durch den Multiplikator gehen lässt,
und die betreffenden Ablenkungen notirt, kann man ihn schnell und
sicher graduiren.
Bedient man sich zur Strommessung der Spiegel-Tangentenbussole,
so kann man die Stromstärken bekanntlich den an der Skala abge-
lesenen Ablenkungen direkt proportional setzen. Es genügt daher, für
eine bestimmte Temperaturdifferenz die Ablenkung zu bestimmen, um
aus jeder anderen Ablenkung die vorhandene Temperaturdifferenz zu
finden, vorausgesetzt natürlich, dass die Ablenkungen sehr klein bleiben,
und dass die Proportionalität zwischen Stromstärke und Temperatur-
differenz giltig bleibt. Ist nun das Instrument für die Messung sehr
kleiner Temperaturdifferenzen eingerichtet, so wird es für grössere,
z. B. von 100° eine zu grosse Empfindlichkeit haben, es wird durch
diese zu stark abgelenkt werden, um eine Messung zu gestatten. Es
ist dann wiederum nötig, nur einen kleinen Bruchteil des starken
Stromes durch das Instrument zu leiten, indem man eine passende
Nebenschliessung zu demselben anbringt, und die hierbei beobachtete
Ablenkung mit der Verhältnisszahl der Schwächung zu multipliziren.
Am einfachsten aber verfährt man so, dass man die beiden Lötstellen
in zwei Gefässe mit Wasser oder Oel bringt, in diesen die Temperatur
mit empfindlichen Thermometern möglichst sorgfältig bestimmt, und
die dieser Temperaturdifferenz entsprechende Ablenkung misst, wodurch
man natürlich auch jede andere Temperaturdifferenz aus der ihr ent-
sprechenden Ablenkung berechnen kann. "
*) Bei Gelegenheit solcher Messungen stiess ich auf
eine Schwierigkeit. Die
kurz hintereinander gemachten Beobael
ıtungen stimmten gut untereinander überein,
nicht aber Messungen, welche zu verschiedenen Tageszeiten gemacht waren. Ich
habe dieVermutung ausgesprochen, dass dieses auf einer Aenderung in der Empfind-
lichkeit der Bussole, bedingt durch die Schwankungen in der Intensität des Erd-
magnetismus, beruhe. Nach Christiani können solche Aenderungen bei voll-
ständiger Sättigung des schwingenden und des astasirenden Magneten nicht vor-
kommen. Wie dem auch sei, man kann ohne die Empfindlichkeit der Bussole zu
kennen, stets. genaue Temperaturbestimmungen auf folgende Weise
machen. Es
sei T die zu messende Temperatur der einen Lötstelle.
Man bringe die andre Löt-
stelle in Wasser oder Oel von der Temperatur t, und lese den Ausschlag an der
Bussole ab, er sei m,. Nun bringe man die andre Lötstelle
peratur t und finde den Ausschlag = m,. Dann ist:
Ten
auf eine andre Tem-
rn Pen
IT -.—- cm
m Hl, tom,
m, —m,
SH;