Full text: Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie

  
  
  
  
  
  
  
  
eingehen, sondern müssen uns, unserer Aufgabe gemäss, auf das Phy- 
sikalische beschränken. Wir schliessen der leichteren Anschaulichkeit 
wegen die nötigen Betrachtungen an einen konkreten Fall an. 
Gesetzt, eine Geschwulst (Polyp oder dergleichen) in der Tiefe 
einer Höhle sei zu entfernen. Middeldorpff hat zu diesem Zweck 
seine galvanokaustische Schneideschlinge, Fig. 70, 
kauterisirt. In Fig. 70 ist A der etwas platt- 
leitungsdrähte von Kupfer; der eine von ihnen 
ist bei de durchschnitten und das federnde Ende 
& kann mittels des Knöpfehens h an d ange- 
drückt werden, wodurch der Strom geschlossen 
wird. Diese Form dient zum einfachen Kaute- 
risiren. Soll, wie oben angegeben, durch Zu- 
schnüren der Schlinge geschnitten werden, dann 
führt man die Platindrähte durch Messingröhren, 
welche ihm den Strom zuführen und bringt am 
Handgriff einen Wirtel an, mittels dessen man 
die Drahtenden aufrollt und so die Schlinge 
zuschnürt. 
Ein ‚andrer, von Bruns angegebner Hand- 
grilf,.welcher das Ansetzen verschiedener Schlin- 
gen und Kauterisationsdrähte oder Knöpfe ge- 
stattet, ist in Fig. 71 (a f£. S) dargestellt. 
Wir haben zunächst darauf zu achten, wie dick der Platindraht 
sei, welchen wir wählen. Je dicker der Draht ist, desto schwerer ist 
er glühend zu machen, bei zu grosser Dünne aber kann der Draht 
leicht beim Zuschnüren reissen. Ist der Draht gewählt und um die 
Geschwulst geführt, so handelt es sich darum, ihm den Strom auf 
zweckmässige Weise zuzuführen. Dabei muss eine solche Anordnung 
getroffen werden, dass die Leitung bis zu der Schlinge hin einen mög- 
lichst geringen Widerständ bietet. Denn dadurch bleibt diese Leitung 
selbst kalt, während die Schlinge möglichst stark erwärmt wird. 
Middeldorpff steckt daher die Drahtenden der Schlinge in zwei 
parallele, durch Elfenbein von einander isolirte Röhren von Messing 
  
Fig. 70, 
  
196 Galvanokaustik. Kap. XII. 
angegeben, 
einen glühenden Platindraht, welcher schlingen- 
förmig um die Basis der Geschwulst gelegt, 
dann glühend gemacht wird und nun durch 
langsames Zurückziehen der Schlinge die Ge- 
schwulst abschneidet und zugleich die Wunde 
geschlagene Platindraht; rm, rm sind die Zu- 
     
    
     
  
  
   
   
   
   
  
   
    
  
   
    
  
    
   
  
     
    
     
   
    
    
    
   
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